Blöcke der Fregatte Berlin |
Am Anfang dieses Projektes, bei meinem Wiedereinstieg nach der Modellbauschaffenspause, hatte ich für die Serienfertigung von Blöcken noch keine maschinelle Unterstützung und hatte wenig Lust knapp 500 Blöcke mit per Hand zu schnitzen.
Etwas später habe ich zwar meinen Maschinenpark wieder mit einer kleinen Fräse und Koordinatentisch erweitert, hatte mir aber zu diesem Zeitpunkt schon Blöcke gekauft und fertig bearbeitet.
1. Variante: Kunststoffblöcke
Die Blöcke aus dem Beschlagsatz des Baukasten haben alle dieselbe Größe und sind keine Alternative, allein schon weil ich mindestens fünf unterschiedliche Größen benötigen werde.
Bei der Überlegung welche Blöcke genommen werden sollen, konnte ich zwischen Holz- oder Kunststoffimitaten wählen.
Die Form der Holzblöcke gefällt mir nicht wirklich und man sieht sie an fast jedem Modell.
Es bleibt noch die Kunststoffvariante. Hier gefällt mir die Form sehr gut und wie ich gerade gelesen haben, wurden diese sogar beim Modell der Vasa im Deutschen Technikmuseum Berlin verwendet.
Allerdings gibt es farbliche Unterschiede bei den verschiedenen Größen und Typen, so dass ich mich für eine Lackierung entschieden habe.
Nur noch die Wahl des Farbtons musste festgelegt werden. Die Entscheidung fiel auf Dunkelbraun (Revell 37) und so wurden in etwa 10 Baustunden erst einmal 470 Blöcke verschiedenster Größe lackiert.
2. Variante: geschliffene Holzblöcke
Alle Blöcke hatte nun den selben Farbton und es gefiel mir schon richtig gut, wenn auch mit der Lackierung ein Holzfeeling nicht erreicht werden konnte.
Noch einmal die Holzblöcke im direkten Vergleich, sehen diese etwas kantiger aus.
Sie müssten sich irgendwie abrunden lassen und bei Recherchen im Netz fand ich dazu eine recht einfach Lösung in Form einer Schleiftrommel.
Zum Bau der Schleiftrommel wird benötigt:
Jetzt die Schleiftrommel zusammenbauen...
Prinzipiell ist die Schleiftrommel damit fertig.
Jetzt die Blöcke in die Trommel schütten, mit der zweiten Schleifscheibe die Trommel abdecken, den Deckel auf die Büchse setzen und einen Akkuschrauber mit dem Ende der Achse verbinden.
Die Büchse mit einer Hand festhalten und in der Waagerechten den Aukkuschrauber anlaufen lassen. Dabei auf die Drechrichtung achten, so dass die Außenseiten des Schleifblätter innen gegen die Innenverkleidung der Büchse reiben.
Das Ergebnis: die geschliffenen Blöcke im Vergleich zu der ursprünglichen Form. Die Behandlung mit der Schleifbox "tut" ihnen richtig gut und wir haben wieder unser Holzfeeling.
Zur Anwendung kamen die im Modellbauhandel erhältlichen dunklen Blöcke. Hier könnte es sich um Buchsbaum handeln, ein recht hartes Holz. Bei der hellen Variante kann der Materialabtrag ggf. höher sein.
In einigen Forenbeiträgen ist zu lesen, dass mit einer Körnung von 200 und feiner gearbeitet werden soll, damit nicht nur Schleifstaub übrig bleibt. Nur max. 5 Sekunden soll man es laufen lassen.
Das kann ich so allerdings nicht bestätigen.
Ich habe bei den Blöcken auf dem Bild handelsübliches Schleifleinen mit 180er Körnung genutzt, den Schleifvorgang insgesamt ca. 10 Minuten bei voller Leistung des Akkuschraubers mit 1.300 U/min laufen lassen und zwischendurch immer wieder überprüft.
Später habe ich dann auf 100er Körnung gewechselt und konnte selbst nach 15 Minuten nur einen minimal höheren Abrieb bemerken.
Bei einem Akkuschrauber eine Viertelstunde auf den Schalter zu drücken ist allerdings etwas unangenehm. Ganz anders dagegen an einer Proxxon-Handbohrmaschine FBS 240/E (Netzstrom nicht 12-V-Netzteil).
Diese läuft in der niedrigsten Stufe mit ca. 5.000 U/min und hatte mit 100er Leinen dann schon nach 2 bis 3 Minuten das gleiche Ergebnis. Das Schleifleinen in der Trommel ist jetzt auch merklich abgenutzter.
Aber Achtung, die Verwendung einer Proxxon oder anderen Kleinstbohrmaschine geschieht auf eigene Verantwortung. Die Proxxon hat wesentlich weniger Drehmoment als ein Akkuschrauber und wird durch die Belastung sehr warm. Das kann zu einer Überhitzung und Zerstörung der Elektronik führen.
Dieser Umstand führt allerdings dazu, dass nach einer recht kurzen Betriebszeit eine längere Pause zur Abkühlung der Maschine eingelegt werden muss und kein Zeitvorteil durch die höheren Umdrehungszahl mehr gegeben ist.
Es wird eine alternative Maschine benötigt, mit der es sich quasi im Dauerbetrieb mit entsprechend hoher Drehzahl und ohne Überhitzung arbeiten lässt.
Extra für dieses Projekt habe ich mir die kleine Proxxon-Drechselbank inklusive Backenfutter für die Herstellung der Masten und Spieren zugelegt. Damit steht ausreichend Kraft und Ausdauer zur Verfügung.
Fortsetzung folgt...