Herstellung der Taue für die Fregatte Berlin |
Alle Taue für das stehende und laufende Gut stelle ich selber her. Dazu habe ich mir eine Reepmaschine zugelegt um alle notwendigen Taustärken anfertigen zu können.
Für die Herstellung der Taue habe ich mir erst sog. Polyester-Overlockgarn besorgt.
Ich hole mir immer Spulen mit mehreren tausend Fadenmeter, sodass ich ausreichend Reserve habe. Wenn für die Herstellung eines 1-Meter-Seils mit einem Durchmesser von 1 mm pro Kardeele 6 Einzelfäden benötigt werden und durch das Zusammendrehen der Fäden mit einer Verkürzung von ca. 20% zu rechnen ist, muss die Fadenlänge ca. 1,2 m betragen, was einem Gesamtbedarf von etwa 22 Faden-Meter entspricht. Mit einer handelsüblichen Garnrolle käme ich nicht weit.
Leider habe ich diesmal ein sehr fusseliges Garn "erwischt". Anfangs behelfe ich mir damit, die Fusseln am fertigen Seil einfach mit dem Feuerzeug abzubrennen, jedoch schmoren dünne Tau recht schnell durch.
Mittlerweile bin ich auf Garne der Fa. Gütermann vom Typ Skala und Tera und Alterfil Typ L umgestiegen, da diese so gut wie fusselfrei sind.
Anfangs kam noch Gütermann-Garn vom Typ Mara zum Einsatz, das jedoch bei mehrfachem Ziehen durch die engen Bohrungen der Blöcke dazu neigt, dass sich Fasern aufstellen.
Gütermann Typ Skala und Tera, sowie Alterfil-Garn Typ L sind qualitativ sehr hochwertig, mit sehr glatter Oberfläche, leicht glänzendem Finish und so gut wie fusselfrei. Das vergleichbare Alterfil vom Typ L ist etwas stumpfer und nach dem Schlagen gefühlt ein wenig weicher.
Für die Herstellung der Taue nutze ich die Garnstärken 180, 200, 240, 360, 400 und 420. Damit kann ich recht flexibel alle notwendigen Taustärken realisieren.
Zusätzlich müssen diverse Taue des stehenden Gutes bekleidet werden. Hierfür kommt eine sogenannte Kleedbank zum Einsatz.
Last but not least, auf Grund der verschiedensten Durchmesser, unterschiedlicher Farbe und Schlagrichtung fertige ich Taue generell nicht (mehr) auf Vorrat, sondern je nach Bedarf.
weiter geht es mit dem stehenden Gut...