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Kraweelschiff |
Wasserfahrzeuge mit einer Bauweise des Holzschiffsrumpfes, bei der die Längsnähte der Außenhautplanken nicht übereinandergelappt liegen wie bei der Klinkerbauweise (Klinkerboot), sondern stumpf aufeinandergefügt sind. Im Mittelmeergebiet, insbesondere in Ägypten, war diese Bauweise bereits vor viertausend Jahren bekannt. Die Kraweelbeplankung ermöglicht die Verwendung kürzerer und dickerer Planken und, wenn nötig, eine doppelte Beplankung. Häufiger wird in verschiedenen Quellen darauf hingewiesen, dass beim Bau der altägyptischen Schiffe die Spantbauweise noch nicht bekannt war. Darüber bestehen jedoch Zweifel, da die Kraweelbauweise besonders günstige Möglichkeiten für die Verbindung von Spanten und Beplankung aufweist. In den nordeuropäischen Schiffbau hat die Kraweelbauweise sehr spät (1459 in Seeland) Eingang gefunden. Das erste Auftauchen eines großen Kraweelschiffes während der Hansezeit in der Ostsee bereitete großes Aufsehen und leitete einen schnellen Übergang vom Klinker- zum Kraweelbau ein.
Von der üblichen Parallelkraweelbeplankung werden im 19. Jh. die Diagonal- und die Doppeldiagonalkraweelbeplankung unterschieden. Bei der Diagonalkraweelbeplankung verlaufen die an der Außenhaut liegenden Planken horizontal und die lnnenplanken unter einem bestimmten Winkel, z. B. 45° Bei der Doppeldiagonalbeplankung werden auch die Außenplanken entgegengesetzt zur lnnenbeplankung unter einem Winkel angebracht. Die Diagonalbauweisen wurden insbesondere in bestimmten Außenhautbereichen größerer Holzschiffe, hauptsächlich bei hochbeanspruchten Booten und Schiffen, angewendet.
Erstes großes kraweelgebautes Schiff in der Ostsee war "DAT GROTE KRAWEEL", auch "DAT GROTE KRAFEL" oder "DAS GROSSE KRAWEEL". 1462 lief in Danzig die "PETER VON ROSSEEL" als Salztransporter aus La Rochelle ein. Sie war von bretonischen Schiffbauern als eines der ersten großen kraweelgebauten Schiffe im nordeuropäischen Raum gebaut worden. Wegen durchzuführender Reparaturen, wie der Erneuerung des in einem Gewitter durch Blitzschlag zerstörten Großmastes, verbunden mit der Zahlungsunfähigkeit des Eigners wurde das Schiff am 19. Mai 1464 an Danziger Bürger verpfändet. Das Inventar wurde nach und nach zur Deckung der angefallenen Kosten verkauft, wie die zur Ausrüstung gehörenden 6 Anker; um das Schiff selbst kümmerte sich bis zum Jahre 1470 kaum jemand. Dann wurde es auf der Lastadie gründlich aufgezimmert und kalfatert und für die Unterbringung von Kriegsvolk eingerichtet. Am 19. August 1471 ging "DAS GROSSE KRAWEEL" als "PETER VON DANZIG" nach Brügge in See, um gegen die Behinderung des hansischen Handels durch Engländer und Franzosen vorzugehen. 1472 übernahm PAUL BENEKE das Schiff und führte erfolgreiche Kaperfahrten durch. 1478 wurde die "PETER VON DANZIG" nach Schiffbruch abgewrackt. Nach überlieferten Angaben und den Daten der lnventarlisten ergeben sich folgende Daten für "DAS GROSSE KRAWEEL": Länge über Deck etwa 43 m, Breite auf Oberdeck etwa 12 m, Ladefähigkeit etwa 400 Lasten (800 t), Seitenhöhe bis zum untersten Deck etwa 5,5 m, bis zum Oberdeck etwa 9 m. Eine kennzeichnende Größe für Schiffe dieser Zeit war i.allg. die Länge des Kiels, die bei der "PETER VON DANZIG" 31 m betrug, während sie bei den sonst üblichen Schiffen unter 28 m lag. 1488 wurde erstmalig ein Schiff gebaut, das die Kiellänge des "GROSSEN KRAWEELS" um einen halben Meter übertraf. Die Gesamtsegelfläche, bestehend aus Großsegel, Fock und Besan, betrug etwa 760 m². Die Zahl des Kriegsvolks und der Besatzung betrug etwa 350 Mann. Die Bewaffnung bestand nach den lnventarlisten aus 17 Geschützen, 15 Windearmbrüsten, einer sogenannten Wallbüchse sowie einer Bleibüchse und Spießen für den Enterkampf.
Name: | Lisa von Lübeck |
Schiffstyp: | Kraweel |
Werft: | Lübeck, City Habour, Deutschland |
Baujahr: | 1999-2004 |
Kiellegung: | 31.07.1999 |
Stapelhub: | 27.03.2004 |
Flagge: | Deutschland |
Heimathafen: | Lübeck |
technische Daten
Lüa: | 35,90 m |
Rumpflänge: | 24,00 m |
KWL: | 7,70 m |
Breite: | 9,30 m |
Seitenhöhe: | 4,22 m |
Rumpfbreite: | 8,30 m |
Tiefgang: | 2,86 m |
Verdrängung: | 193,60 t |
Masthöhe: | 21,15 m |
Segelfläche: | 285 m² |
Schiffsrumpf: | Holz |
Hauptmaschine: | 6 Zyl. Volvo Penta, 346 PS |
Schiffshistorie