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Siehe auch: Dungiyah

Vom 14. bis zum 17. Jh. einer der bedeutendsten Segelschiffstypen des Mittelmeeres. In der ersten Hälfte des 14. Jh. wird der Schiffstyp als "carraca" erstmals in Genua erwähnt. Im Verlaufe des 15. bis Anfang des 1 7. Jh. gab es diese Schiffe im Gebiet des Mittelmeeres, der iberischen Halbinsel und auch in nördlichen europäischen Gewässern als Handelsfahrzeug und als Kriegsschiff. Ursprünglich waren die Karacken mit jeweils einem großen Rahsegel an Fock- und Großmast getakelt, spätestens in der ersten Hälfte des 1 6. Jh. wurden jedoch bereits Marssegel gefahren. Vom Typ her waren die Karacken schwer gebaut mit einem kastellartigen Aufbau im Vorschiff und einem relativ langen Heckaufbau, der meistens schon in Höhe des Großmastes begann und in einer Galerie über dem geraden Achtersteven abschloss. Im Vergleich zur Karavelle waren Karacken länger und breiter und erheblich schwerer mit der für ein Mittelmeerschiff typischen Kraweelbeplankung gebaut. Der Takelage nach waren es vorwiegend Dreimaster - im 1 6. Jh. auch Viermaster - mit Rahsegeln am Fock- und Großmast und einem hauptsächlich als Steuersegel dienendem Lateinsegel am Besanmast. War ein vierter Mast vorhanden, so führte man an diesem Bonaventure-Mast auch ein Lateinsegel. Karacken fuhren üblicherweise jedoch keine Blinde (Rahsegel) auf dem Bugspriet. Aus verschiedenen Quellen geht hervor, dass es sich bei den Karacken um einen der großen, wenn nicht den größten Schiffstyp seiner Zeit handelte. Es ist berechtigt, diesen Schiffstyp - zumindest soweit es die Dreimast-Karacken betrifft - als den eigentlichen Vorläufer der großen Dreimastschiffe zu betrachten, die bis zur Mitte des 19. Jh. entwickelt wurden.

So werden z.B. für die "LA CHARENTE" im Jahre 1501 eine Zahl von 1200 Kriegsleuten (ohne Bedienstete, Pagen u.a.) sowie eine Bewaffnung von 200 Stück verschiedener Kaliber angegeben. Unabhängig von den regionalen Unterschieden wird um 1450 von dem portugiesischen Schiffbaumeister F.OLVEIRA betont, dass von der Mitte des 15. Jh. an portugiesische "Caracas" (Karacken) portugiesisch-spanische "Naos" oder "Nave" und deutsche Hulk oder "Holk" sehr ähnliche Schiffe gewesen seien. Die Transporte der Portugiesen und Spanier zwischen ihren Heimatländern und Brasilien sowie Indien erfolgten im 16. Jh. im wesentlichen mit Karacken.


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