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Britischer Admiral und Hydrograph Sir Francis Beaufort (1774-1857). Er entwickelte 1806 die nach ihm benannte Beaufort-Skala zur Abschätzung der Windstärke nach beobachteten Wirkungen. Die Skala wurde offiziell 1938 in der Royal Navy eingeführt.

Zu seinen Ehren wird das Polarmeer nördlich von Alaska Beaufort-See genannt.

Beaufort teilte die Windstärken nach den zu Land und zur See sichtbaren Auswirkungen in 13 Stufen ein - im Jahre 1949 wurde die Skala vom internationalen Meteorologischen Instituts in Paris auf 17 Stufen erweitert.

Es gibt 13 Stärkegrade auf der Beaufort-Skala, ab 6 gilt der Wind als stark, ab 8 als stürmisch, darüber als Sturm und mit 12 als Orkan. Die Einteilung der B-Skala richtet sich ursprünglich nicht nach der Windgeschwindigkeit, die in Knoten gemessen wird, sondern nach der Zunahme des Winddrucks und später auch nach dem Aussehen der See. Heute ist die Beaufort-Skala natürlich mit entsprechenden Windgeschwindigkeiten verknüpft, so entsprechen 22-27 kn Wind der Windstärke 6. Aber auch heute noch sind die im Seemannsgarn berichteten Windstärken reine Schätzwerte.

Siehe auch Wind für die Segel - der andere Kreislauf

Die Skala, war bei ihrer Entwicklung nicht als direkter Bezug zum Wetter oder einer Wettervorhersage gedacht, sondern sollte den Kapitän bei der optimale Segelführung entsprechend der Stärke des Windes unterstützen und das war bei Viermast-Vollschiffen schon eine Wissenschaft für sich.

Die Original-Skala

Beaufort Bezeichnung  Segelführung eines Vollschiff
0 Windstille keine Ruderwirkung
1 leiser Zug geringfügige Ruderwirkung
2 leichte Brise alle Segel - Fahrt bis 2 kn
3 schwache Brise alle Segel - Fahrt bis 4 kn
4 mäßige Brise alle Segel - Fahrt bis 6 kn
5 frische Brise alle Segel - Fahrt bis 8 kn
6 starker Wind alle Segel außer Oberbram und Royal
7 steifer Wind alle Segel außer Oberbram, Royal und Bram
8 stürmischer Wind alle Segel außer Oberbram, Royal und Bram, 0bermars gerefft
9 Sturm nur Untermars und alle Untersegel gerefft oder nur Großuntermars
10 schwerer Sturm beiliegend - Schiff treibt ohne Fahrt, nur Großuntermars
11 orkanartiger Sturm beiliegend - Schiff treibt ohne Fahrt, nur Sturmstag
12 Orkan beiliegend - Schiff treibt vor Topp und Takel

Mit dem ausgehenden 19. Jh. verlor die Skala durch den Wandel bei Schiffbau und Takelung allmählich an Bedeutung und mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt wurde sie schließlich ganz entbehrlich. Sie geriet mehr und mehr in Vergessenheit, bis der deutsche Kapitän Peter Petersen, 1863 in Flensburg geboren, sie wieder zu neuem Leben erweckte.

Zwar behielt er die 13-stufige Skala nach Beaufort bei, doch an Stelle der Segelführung setzte er das Erscheinungsbild der See - Die Windstärke konnte damit unabhängig vom Schiffstyp bestimmt werden.

Petersen veröffentlichte seine Skala 1927 und 1939 wurde sie international eingeführt, wobei sie als allgemein gültige Beobachtervorschrift noch um eine Beschreibung der Auswirkungen an Land und um die durch nachträgliche genaue Messungen ermittelten Windgeschwindigkeitswerte zu den einzelnen Stufen erweitert wurde.

Die Beaufort-Skala nach Petersen

Beaufort Bezeichnung Oberfläche der See
0 Windstille spiegelglatte See
1 leiser Zug kleine, schuppenförmige Kräuselwellen
2 leichte Brise kurze, kleine Wellen
3 schwache Brise kurze, kleine Wellen, einzelne Kämme brechen
4 mäßige Brise kleine Wellen mit Schaumköpfen
5 frische Brise mäßige Wellen mit Schaumköpfen
6 starker Wind große Wellen mit brechenden Kämmen
7 steifer Wind große, brechende Wellen mit langen Schaumstreifen
8 stürmischer Wind große, brechende Wellen mit langen Schaumstreifen und Schaumstreifen
9 Sturm hohe Wellenberge mit langen Kämmen und Schaumstreifen
10 schwerer Sturm sehr hohe Wellenberge mit langen Kämmen; See ist weiß von Schaum
11 orkanartiger Sturm extrem hohe Wellenberge; Sicht ist stark herabgesetzt
12 Orkan extrem hohe Wellenberge; Luft ist mit Schaum und Gischt erfüllt

Die Beaufort-Skala nach Petersen in heutiger Form

Stärke

See
0 Stille

Rauch steigt senkrecht auf
< 1 kn
< 0,2 m/s
< 0,7 km/h
0 völlig ruhige, glatte See
1 leiser Zug

Windrichtung erkennbar an Rauchfahne
1-3 kn
0,3-1,5 m/s
1-5 km/h
1 ruhige gekräuselte See 

kleine, schuppenförmig aussehende Kräuselwellen ohne Schaumkämme.
2 leichte Brise

Blätter säuseln - Wind im Gesicht spürbar
4-6 kn
1,6-3,3 m/s
6-11 km/h
2 schwach bewegte See 

kleine Wellen, noch kurz, aber ausgeprägter

die Kämme sehen glasig aus und brechen sich nicht.

3 schwache Brise

Blätter und dünne Zweige bewegen sich
7-10 kn
3,4-5,4 m/s
12-19 km/h
2 die Kämme beginnen zu brechen; Schaum überwiegend glasig, ganz vereinzelt können kleine weiße Schaumköpfe auftreten.
  • Wellenhöhe Atlantik: 0,5-0,75 m
  • Wellenlänge Atlantik: 15-25 m
  • Wellenhöhe Nordsee/Ostsee: 0,6 m

4 mäßige Brise

hebt Blätter, bewegt dünne Äste
11-15 kn
5,5-7,9 m/s
20-28 km/h
3 leicht bewegte See 

Wellen sind noch klein, werden aber länger; weiße Schaumköpfe treten schon ziemlich verbreitet auf.
  • Wellenhöhe Atlantik: 0,8-1,2 m
  • Wellenlänge Atlantik: bis 50 m
  • Wellenhöhe Nordsee/Ostsee: 1,0 m

5 frische Brise

kleine Laubbäume beginnen zu schwanken
16-21 kn
8,0-10,7 m/s
29-38 km/h
4 mäßig bewegte See 

mäßige Wellen, die eine ausgeprägtere Form annehmen; überall weiße Schaumkämme
  • Wellenhöhe Atlantik: 1,2-2,0 m
  • Wellenlänge Atlantik: bis 75 m
  • Wellenhöhe Nordsee/Ostsee: 1,5 m

6 starker Wind

starke Äste bewegen sich
22-27 kn
10,8-13,8 m/s
39-49 km/h
5 grobe See

die Bildung großer Wellen beginnt; Kämme brechen und hinterlassen größere weiße Schaumflächen; etwas Gischt.
  • Wellenhöhe Atlantik: 2,0-3,5 m
  • Wellenlänge Atlantik: bis 100 m
  • Wellenhöhe Nordsee/Ostsee: 2,3 m

7 steifer Wind

Bäume in Bewegung - Hemmung beim Gehen
28-33 kn
13,9-17,1 m/s
50-61 km/h
6 sehr grobe See

See türmt sich; der beim Brechen entstehende weiße Schaum beginnt sich in die Windrichtung zu legen.
  • Wellenhöhe Atlantik: 3,5-6 m
  • Wellenlänge Atlantik: bis 135 m
  • Wellenhöhe Nordsee/Ostsee: 3,0 m

8 stürmischer Wind

bricht Zweige ab - Erhebliche Gehprobleme
34-40 kn
17,2-20,7 m/s
62-74 km/h
7 hohe See

Mäßig hohe Wellenberge mit Kämmen von beträchtlicher Länge.

Von den Kanten der Kämme beginnt Gischt abzuwehen. Der Schaum legt sich in gut ausgeprägten Streifen in die Windrichtung.

9 Sturm

Äste brechen - Schäden am Haus
41-47 kn
20,8-24,4 m/s
75-88 km/h
7 hohe Wellenberge; dichte Schaumstreifen in Windrichtung: Rollen der See beginnt. Der Gischt kann die Sicht schon beeinträchtigen.
  • Wellenhöhe Atlantik: >6 m
  • Wellenlänge Atlantik: 150-200 m
  • Wellenhöhe Nordsee/Ostsee: 4,0 m

10 schwerer Sturm

entwurzelt Bäume - Starke Schäden am Haus
48-55 kn
24,5-28,4 m/s
89-102 km/h
8 sehr hohe See

Sehr hohe Wellenberge mit langen überbrechenden Kämmen. See weiß durch Schaum. Rollen der See sehr ausgeprägt. Sicht durch Gischt beeinträchtigt.
11 orkanartiger Sturm

verbreitete Sturmschäden
56-63 kn
28,5-32,6 m/s
103-117 km/h
8 schwere See

Außergewöhnlich hohe Wellenberge. Die Kanten der Wellenkämme werden überall zu Gischt zerblasen. Die Sicht herabgesetzt.
  • Wellenhöhe Atlantik: bis 20 m
  • Wellenlänge Atlantik: bis 250 m
  • Wellenhöhe Nordsee/Ostsee: 5,5 m

12 Orkan

schwerste Schäden und Verwüstungen
63 kn
>32,7 m/s
>118 km/h
9 außergewöhnlich schwere See

Luft mit Schaum und Gischt angefüllt. See vollständig weiß. Die Sicht ist sehr stark herabgesetzt; jede Fernsicht hört auf.
  • Wellenhöhe Atlantik: bis 20 m
  • Wellenlänge Atlantik: bis 300 m
  • Wellenhöhe Nordsee/Ostsee: 5,5 m

Die erweiterte Skala

Wind  Beaufort  m/s  km/h  kn  mi/h
Stille  <= 0.2  <= 0.7  <= 0.4  <= 0.4
leiser Zug  <= 1.5  <= 5.4  <= 2.9  <= 3.4
leichte Brise  <= 3.3  <= 11.9  <= 6.4  <= 7.4
schwache Brise  <= 5.4  <= 19.4  <= 10.5  <= 12.1
mäßige Brise  <= 7.9  <= 28.4  <= 15.3  <= 17.7
frische Brise  <= 10.7  <= 38.5  <= 20.8  <= 23.9
starker Wind  <= 13.8  <= 49.7  <= 26.8  <= 30.9
steifer Wind  <= 17.1  <= 61.6  <= 33.3  <= 38.3
stürmischer Wind  <= 20.7  <= 74.5  <= 40.2  <= 46.3
Sturm  <= 24.4  <= 87.8  <= 47.4  <= 54.6
schwerer Sturm  10  <= 28.4  <= 102.2  <= 55.2  <= 63.5
orkanartiger Sturm  11  <= 32.6  <= 117.4  <= 63.4  <= 73.0
Orkan  12  <= 36.9  <= 132.8  <= 71.7  <= 82.5
Orkan  13  <= 41.4  <= 149.0  <= 80.5  <= 92.6
Orkan  14  <= 46.1  <= 166.0  <= 89.6  <= 103.2
Orkan  15  <= 50.9  <= 183.2  <= 98.9  <= 113.9
Orkan  16  <= 56.0  <= 201.6  <= 108.9  <= 125.3

Inzwischen gehen die Überlegungen dahin zwischen der neuen Form der Beaufort-Skala mit ihren Aussagen zur Windgeschwindigkeit und dem Zustand des Meeres, und der alten Form mit den Angaben zur Segelführung, eine Verbindung herzustellen.

Joachim Schult, Autor und Segler, hat die Beaufort-/Petersen-Skala ergänzt um die den Windstärken entsprechenden Winddruckwerte, (die sehr viel eindrucksvoller zeigen, dass die Belastung erheblich größer ist, als es die Beaufort- bzw. die Windgeschwindigkeitswerte aussagen) sowie die für eine optimale Segelführung notwendigen Reff-Stufen.

Beaufort Bezeichnung Winddruck N/m² Reffen auf % der Segelfläche
0 Windstille 0 100
1 leiser Zug 0,1-0,4 100
2 leichte Brise 1,6-6,7 100
3 schwache Brise 7,1 - 17,9 100
4 mäßige Brise 18,6 - 38,4 100
5 frische Brise 39,4-70,4 100
6 starker Wind 71,7 - 117,1 50
7 steifer Wind 118,8 - 179,8 30
8 stürmischer Wind 181,9 - 263,5 20
9 Sturm 266,1 - 366,1 15
10 schwerer Sturm 369,1 - 496,0 10
11 orkanartiger Sturm 499,5 - 653,0 6
12 Orkan 657,6 1

Siehe auch Douglas-Skala


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