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Zu diesem Schiffstyp gibt es als Standardwerk und herausragende Recherchemöglichkeit das Buch "Die niederländische Jacht im 17. Jahrhundert" von Werner Jaeger.

Dieses Buch habe ich mir im Jahr 2007 für den Bau der Modells der Yacht Mary für 40 Euro gekauft. Ein Traumpreis, da es beim Start dieses Projektes Anfang 2022 auf dem Büchermarkt neu oder gebraucht kaum unter 140 Euro zu bekommen ist.


Recherchen zu den Details
Quelle mit Seitenangabe (Abbildung in Klammern)
Anker und Spill
Ausrüstung
Belegstellen
Decksöffnungen
Pavillon
Seitenschwerter
Ruder 
Stevenkopf
  • Stevenkopf 143 (100)
  • Beschlag 120 (58), 188 (211), 202 (246)
  • Sprietlager/-auflage 128 (76), 185 (202)
  • Fockstag Taljereep 188 (212)
Flaggen
Verschiedenes

Recherchen zu den Rundhölzern umfassen Mast, Stenge, Baum, Gaffel und Rahen
Quelle mit Seitenangabe in NJ (Abbildung in Klammern), Tau-/Belegnummer sind in eckigen Klammern angegeben
allgemein 
  • Gegenüberstellung Mast, Stenge und sonstige Rundhölzer nach Schiffslängen 210
Mast
  • allgemein 180 (197), 184 (200), 191 (220), 192 (221)
  • Masttopp 187 (210), 189 (215), 193 (222)
  • Klampe im Topp für Auflage Loser Stag [2] 188 (211)
  • untere Klampe 147 (118), 195 (229)
  • Beschlag Pardune [6] 189 (215)
  • Hummer für die Wanten [5] 189 (215), 195 (228)
  • Beschläge Masttopp, Stengelaschung 191 (220)
  • Masttopp 187 (210)
  • Spreizlatte 146 (112)
Stenge
  • allgemein 184 (199, 200), 191 (220)
  • Stengestag [3] über Hummer mit Scheibgatt für Topprahfall [15] S. 189 (214)
  • Stengehummer 189 (214)
Bugspriet
  • allgemein 185, 186 (204)
  • Sprietlager/-auflage 128 (76), 185 (202)
  • Fußhalterung Stb. Seite am Spill-Pallpfosten
  • Zurring an Ringbolzen im Vorstevenkopf (201)
  • Bugspriet Topp 201 (244, 245)
  • Aus-/Einholerring 203 (247)
  • Flaggenknie 201 (244, 245)
  • Schildpatt 201 (244)
Gaffel
  • allgemein 186 (206), 192 (221)
  • Gaffelklau 186 (205), 193 (222), 200 (243), 296
  • Beschläge 197
  • Gaffeltalje 193 (223)
  • Piekfall 193 (224)
  • Flaggstock 186 (206)
Rahen
  • allgemein 187, 192 (221), 194 (225), 195, 197 (236), 201 (245)
  • Bagienrah 187 (208)
  • Beschläge Bagienrah-Niederholer 194 (226)
  • Toppsegelrah 187 (209)
  • Fall 195 (227)

Recherchen zu den Segeln
Quelle wenn nicht angegeben ist NJ, Seitenangabe und Abbildung in Klammern
allgemein 
  • Schothorn AN 257
  • Legel AN 258
  • Reihleine Bonnet AN 260 (365, 26)
  • Nockbändsel AN 260 (362)
Gaffelsegel
  • Liek 196 (231), 197 (233)
  • Nock 197 (233)
  • Reihleine 197 (235)
  • Rackbänder 197 (234)
  • Gordinge und Geitaue 200 (243)
  • Schot 199 (240)
  • Hals 199 (241)
  • Bonnet 197 (238)
Toppsegel
  • Liek 196 (231), 197 (236)
  • Segelnock 187 (207)
  • Bulins 201 (244, 245)
Focksegel
  • allgemein 202 (246)
  • Liek 196 (231)
  • Legel/Stagreiter 197 (237), MF 285
Klüversegel
  • allgemein 203 (247)
  • Liek 196 (231)
  • Ein- und Ausholer 203 (247)

Recherchen zu den Flaggen

Die Flaggen führen den kurbrandenburgischen Adler auf weißem Grund, jedoch ist das Aussehen des Wappens nicht ganz klar.

Originalflaggen (Quelle: www.schiffsmodellflaggen.de)

Bei www.schiffsmodellflaggen.de findet sich folgende Info:

"Ausschnitte zweier Kurbrandenburgischer Originalflaggen aus dem Jahre 1675, gefunden in der Nähe von Havelberg.

Sie zeigen beide die gleichen Formen des Adlers und des Kurhutes und sind wohl zurzeit die einzigen Originale, die das Aussehen des Adlers und die Größe des Kurhutes belegen und es ist anzunehmen, dass diese Formen mit denen der Seefahrt und denen des Militärs übereinstimmen.

Beide tragen weder Schwert noch Brustschild oder Reichsapfel, sondern lediglich in einem Fang ein Zepter.

Das spricht gegen die Darstellung auf Gemälden und Zeichnungen, die zur festen Vorstellung über das Aussehen dieser Flagge geführt hat."

Ankunft der Lustjacht Friedrich am 8. März 1708 in Berlin (Quelle: Wikipedia)

Auch wenn die Flaggenfunde authentisch sind, besteht immer noch die Möglichkeit, dass es sich um sog. Bauernflaggen handelt und nicht eindeutig bestätigt, dass das kurbrandenburgische Wappen zum Ende des 17. Jhd. so auch auf Schiffen verwendet wurde.

Ein Stich über die Ankunft der Lustjacht "Friedrich" am 8. März 1708 in Berlin dokumentiert ein öffentliches Ereignis.

Die Jacht führt zahlreiche Flaggen, die den Adler mit Kurhut und nur einem Zepter im Fang zeigen.

Auch sie tragen weder Schwert noch Brustschild oder Reichsapfel, was bestätigen könnte, dass die Art des Wappens der o.g. Flaggenfunde ebenso auf Schiffen verwendet wurde.

Andere historische Abbildungen des Wappens werden in unterschiedlichster Weise gezeigt und scheinen meistens falsch zu sein, wenn es zeitgenössisch vor dem 19. Jhd. gezeigt wird.

Auf dem Gemälde von 1684 von Lieve Verschuier z.B., ist scheinbar auf allen Schiffen die Flaggen der Brandenburgisch-Afrikanische Compagnie gesetzt, auf denen Zepter und Schwert gekreuzt sind und nicht vom Adler in den Fängen gehalten werden.

  • Kurbrandenburgische Flotte, Gemälde von 1684 von Lieve Verschuier (Quelle: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (CC BY-NC-SA)) 
  • Quelle: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (CC BY-NC-SA) 
  • Wappen der Brandenburgisch-Afrikanische Compagnie (Quelle: Wikipedia) 

weitere Recherchen haben Folgendes ergeben:

  • Darstellung Friedrich Wilhelm zu Pferde auf einer Postkarte von 1935, zeigt Adler blank ohne alles
  • Gemälde von Alexander Kircher möglicherweise aus den 1930ern, zeigt Adler mit Brustschild und Kurhut
  • Gemälde von Hermann Kretzschmer, 1862, zeigt Adler mit Brustschild, Zepter und Schwert
  • Ein Kupferstich von Weigel, Nürnberg, aus dem Jahr 1751, abgebildet im Buch "Königl. Preussisches und Churfürstl. Brandenb. Wappen", zeigt Adler mit Zepter, Schwert und Brustschild
  • Märkischer Adler: "Das Wappen von 1817 und 1824 zeigt irrtümlich die Königskrone, wie beim Preußenadler. 1864 wird daraus der bügellose hermelinbesetzte gestulpte purpurne samtige Kurhut. Kurhut, Zepter und Schwert wurde dem Adler mit 2. April 1824 zugebilligt."
  • Infos auf der Seite Wappen und Flagge Brandenburgs: "Der rote Adler im heutigen Brandenburger Wappen geht auf das Wappen des zweiten märkischen Kurfürsten zurück. Kurhut, Schwert, Zepter und Brustschild mit Erzkämmererstab kamen erst im 19. Jahrhundert dazu."

Fazit

Es kann mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass zumindest Brustschild und Schwert im 17. Jhd. noch nicht im Wappen gezeigt wurden, jedoch waren nach den o.g. Flaggenfunden, datiert auf das Jahr 1675, Kurhut und Zepter Bestandteil des Wappens.


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