Einheitsboot |
Siehe: internationales Klassenboot, nationales Klassenboot
Auch: Einheitsklassenboot, Eintypklassenboot
Bestimmte Klasse von Sportsegelbooten, bei denen Abmessungen, Konstruktion und Bauausführung durch einheitliche, für alle Boote dieser Klasse verbindliche Vorschriften festgelegt sind. Dazu gehören z.B. die Jollenklassen Optimist, Gadet, 420er-Jolle (Kinder- und Jugendsportboot), die Olympia-Jolle, die Olympischen Bootsklassen und die Drachenklasse. Im Unterschied dazu gibt es die Konstruktionsklassenboote, bei denen konstruktive Unterschiede zugelassen sind. Vor der Zulassung zu Wettsegelveranstaltungen werden die Boote von einem amtlichen Vermesser nach vorgegebenen Messrichtlinien auf die Einhaltung der einheitlichen Konstruktionsdaten vermessen, ein Messbrief ausgestellt und die Bauweise überprüft. Früher erfolgte eine Einteilung der Einheitsklassenboote in Internationale und Nationale Klassen, die heute überholt ist. Man unterscheidet derzeitig zwischen Olympischen Klassen (von der International Yacht Racing Union festgelegt) und weiteren Einheitsklassen, in denen nationale und internationale Segelmeisterschaften ausgetragen werden. Bekannte frühere nationale Einheitsklassenboote waren die 5-m²-Jugendklasse, die 25-m²-Einheitskielyacht (Malteserkreuzer) und das 30-m²-Einheitsboot (Vertenskreuzer). Als internationale Klassen waren die Olympiajolle und das 12-m²-Einheitsscharpie sehr verbreitet. Das Einheitsscharpie ist eine offene Segeljolle in Scharpie-Bauweise mit Schwert. Das Segelzeichen ist eine "12" entsprechend der 12 m² Nennsegelfläche; die Abmessungen sind: Länge über alles 5,99 m; Länge in der KWL 5,40 m; Breite 1 43 m; Tiefgang 0,96 m bei ausgeschwenktem Schwert.
Die Einheitskielyacht ist ein Sportsegelboot für 2 Mann Rennbesatzung mit dem Malteserkreuz als Erkennungszeichen in der 25 m² großen Nennsegelfläche und einer Länge über alles von 8,75 m, einer Länge in der KWL von 5,70 m, der Breite von 180 m und einem Tiefgang von 1,20 m. Das Boot wurde bereits 1952 der Altersklasse zugeordnet. Im Unterschied zu den internationalen und Nationalen Einheitsklassen gibt es Sportsegelboote, deren Segeleigenschaften für ein spezielles Segelrevier besonders günstig sind und die deshalb vorwiegend in diesem Revier gesegelt werden. Diese Fahrzeuge werden als Einheits-Revierklassenboote bezeichnet. So war z. B. der 25-m²-Jollenkreuzer mit einem Stahlschiffskörper und einem Blitz als Segelzeichen (Blitz-Jollenkreuzer) ausschließlich auf der Unterelbe ein Einheits-Revierklassenboot. Das Fahrzeug hatte eine Länge von 8 m, eine Breite von 2,40 m und eine Kajütenhöhe von 1,50 m. Das Vor- und das Achterschiff waren aus Sicherheitsgründen abgeschottet. Mit Eintyp-Klasse werden Sportsegelboote bezeichnet, die in gleicher Konstruktion mit gleichen Werkstoffen und Bauverfahren bevorzugt in größeren Stückzahlen und häufiger in der gleichen Bootswerft hergestellt werden. Setzt sich ein solcher Einheitstyp allgemein durch, so werden nationale bzw. internationale Klassenvereinigungen gebildet, die z. B. Wettkämpfe organisieren und die technische Weiterentwicklung beeinflussen.
Ein Sportsegelboot, das insbesondere für Kurzstreckenregatten auf Binnen- und Küstengewässern wegen der notwendigen Leistungsbewertung hinsichtlich bestimmter Abmessungen und konstruktiver Merkmale klassifiziert und einer bestimmten Klasse zugeordnet ist. Man unterscheidet Einheitsklassen, bei denen möglichst keine Unterschiede zwischen den Booten bestehen sollen und daher alle feststehenden Daten verbindlich und einheitlich vorgeschrieben werden, von den Konstruktionsklassen, für die zur Förderung der weiteren Entwicklung eigenständige Lösungen erlaubt sind.
Die Regeln für internationale Klassenboote werden durch die International Yacht Racing Union (IYRU) erlassen. Zur Kennzeichnung der jeweiligen Klasse sind für internationale Regatten anerkannte Klassenzeichen im oberen Teil des Segels gut erkennbar zu zeigen.