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Zur Serienproduktion von Kleinteilen, fertige ich zuallererst immer ein Urmodell, oder kaufe mir im Fachhandel ein entsprechendes Teil. Von diesem Modell wird eine Silikonform angefertigt. Entsprechendes Formensilikon finden man im Fachhandel.

Diese Formen eignen sich hervorragend zur Serienfertigung z.B. von Spillköpfen, Rettungsinseln, Lüftern usw., sind selbsttrennend und haben eine hohe Lebensdauer. Sogar kleine Hinterschneidungen (Rillen o.Ä.) können somit auf die Duplikate übertragen werden. Das hat aber auch den Nachteil, dass kleinste Nachlässigkeiten bei der Herstellung des Urmodell unweigerlich auch auf den Replikate wiederzufinden sind.

Hier ein Beispiel für die Herstellung einer Rettungsinsel aus Modellbaurecycling - in diesem Fall die Hälfte eines Tanks von einem Revell-Truckmodell:

  • ein Teil aus der Restekiste 
    ein Teil aus der Restekiste
  • das Urmodell 
    das Urmodell
  • die Silikonform 
    die Silikonform
  • der Gießvorgang 
    der Gießvorgang
  • die Gießrohlinge 
    die Gießrohlinge

Zum Gießen eignen sich alle Epoxid-Harze ab einer Topfzeit von mindestens 20-30 min, und da das Silikon wie schon beschrieben, selbsttrennend ist, wird auch weiter kein Trennmittel benötigt, wie z.B. bei der Herstellung von Rumpfschalen. Die Form ausgießen und eine Nacht stehen lassen.

Gleich in diesem Zusammenhang, einige Hinweise zum Umgang mit Epoxidharz.

Diese bestehen in der Regel aus zwei Komponenten, dem eigentlichen Harz und dem Härter. Werden beide vermischt, entsteht eine chemische Reaktion und das Harz kann aushärten.

Einige Produkte, beinhalten hochreaktive Härter. Hierbei handelt es sich um eine sehr konzentrierte Komponente, die bei nicht Einhaltung der Volumenanteile, also das Verhältnis der Menge von Harz und Härter, schnell zu "explosionsartigen" Ergebnissen führen kann, die so heiß sind, dass das Harz "innerlich" verbrennt, eine dunkelbraune Farbe annimmt und Blasen schlägt. Gerade bei Harzen mit 20-min-Topfzeit vergehen, bei falscher Mischung, zwischen dem Aus- und dem Durchhärten nur einige Sekunden.

Dadurch hat das Harz nicht mehr die Festigkeit und "zerbröselt" in der Hand. Wird wiederum zu wenig Härter genommen, erhält man eine gummiartige Masse. 10 % der Volumenanteile dürfen nicht über- bzw. unterschritten werden. Man sollte also schon eine möglichst genaue Waage haben. Sehr gut geeignet sind die älteren Briefwaagen, die so aussehen wie ein Winkelmesser, oder ein vergewaltigter Sextant;-). Elektronische Briefwaagen sind natürlich noch besser.


Vorsicht ist geboten

Das angegebene Mischungsverhältnis sollte unbedingt eingehalten werden, lieber minimal weniger Härter, gerade bei größeren Räumen, die ausgegossen werden sollen, denn hier muss mit erheblicher Wärmeentwicklung gerechnet werden.

Serienfertigung von Kleinteilen

Hier das Bild eines fehlgegangenen Versuch.

Auf der Beschriftung der Flasche steht ganz klein "hochreaktiver Härter" und der Hersteller mein das genau so.

Wenn's daneben geht, bitte einen Schritt nach hinten treten und blubbern lassen.

Bei größere Sachen ggf. Form in ein Wasserbad stellen.

Hinweis:

Man sollte bei allen Laminierarbeiten bzw. den Arbeiten mit Epoxidharz und anderen Chemikalien generell mit Gummihandschuhen und in gut durchlüfteten Räumen  arbeiten. Besser noch bei trockenem Wetter im Freien, z.B. auf dem Balkon. Als Gummihandschuhe sind OP- oder Chirurgenhandschuhe. Packungen mit jeweils 100 Stück sind schon ein paar Euro in Apotheken, Drogerien oder Sanitätshäusern erhältlich.


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