Kurvenlineale |
In einer historischen Abhandlung über Kurvenlineale werden Schiffskurven resp. Schiffbauerkurven erwähnt, um Baupläne herzustellen: https://eplus.uni-salzburg.at/download/pdf/9081870.pdf
Zitat: "Um die in diesen Plänen auftretenden vielfach gekrümmten Linien routinemäßig und ästhetisch ansprechend zeichnen zu können, hat man Sätze von sogenannten Schiffskurven (Schiffbauerkurven) hergestellt und verwendet."
Kurvenlineale kennt man auch noch von der Schule aus dem Geometrieunterricht, die sog. Burmester-Schablonen, die gut zum Zeichnen von Bögen, Kurven und Kurvenverläufen verwendet werden können.
Von Ludwig Burmester zwar für den Bereich der Kinematik erfunden, sind sie durchaus gut für Modellbauzwecke geeignet, um von einem dreidimensionalen Körper einen Kurvenverlauf auf den Bauplan zu übertragen oder nachträglich einzuzeichnen.
Wie auf den Bildern zu sehen, wird für die Herstellung einer Säge-/Schleifschablone von einem Rumpf mit einer Konturenlehre die Rundung des Bugs abgenommen, auf die Planzeichnung übertragen und die Stufen der Konturlehre dann mit einem Kurvenlineal geglättet.
Somit war es möglich, einen passgenauen Vordersteven für das Modells zu erstellen.
Auch kann man mit diesen Schablonen direkt Kunststoff oder Furnier mit einem Klingenmesser zuschneiden, jedoch werden die üblichen Kunststofflineale am Rand schnell durch die scharfe Klinge beschädigt.
Deshalb habe ich lange Zeit nach Kurvenlinealen aus Metall gesucht, aber in ganz Europa waren keine Metalllineale zu finden.
Alternativ bin ich erst einmal auf Stofflineale aus dem Textilbedarf ausgewichen, die zum Zuschneiden von Stoffen genutzt werden.
Betrachtet man die Formen genauer, findet man Ähnlichkeiten mit den oben gezeigten Schiffskurven, jedoch sind diese Lineale mit einer Länge von bis zu 45 cm recht groß und für kleinere Kurvenverläufe schlecht geeignet.
Vor einiger Zeit wurde ich dann auf dem asiatischen Markt fündig und habe mir preiswert Burmester-Schablonen aus Edelstahl besorgt.
Mittlerweile auch schon mal in den bekannten großen Online-Portalen zu finden, aber trotzdem immer noch ein Rarität.