Segelstoff |
Um Abweichungen im Fertigungsprozess ausgleichen zu können und um eine gute Passgenauigkeit zu gewährleisten, fertigt man die Segel vor den Rahen.
Der Segelstoff wird mehrfach gewässert, vor dem Nähen gestärkt und erhält ein Liektau. Alles das kann sich ggf. auf die Breite des Segels auswirken.
Es ist schwer, einen maßstäblich passenden Stoff für die Segel zu finden.
Wenn eine gewisser Faltenwurf z.B. bei der Darstellung aufgegeiter oder angeschlagener Segel gewünscht ist, lässt sich das oft recht schwer nachbilden.
Eigenschaften und Gewichte von Baumwollstoffen:
Hier ein leichter Baumwoll-Batist mit 73 g/m², leichter als ein herkömmliches Blatt Kopierpapier.
Um eine maßstäbliche "Verträglichkeit" zu prüfen, kann man auf den Stoff einen Cent gelegt, um die Anzahl der Fäden zu zählen.
Bei der Betrachtung unter der Lichtlupe ist der Garnfaden ca. 0,1 mm stark. Zählt man die Maschen im Verhältnis mit den 16 mm Cent-Ø kommt man auf etwa 114 Fäden. Das ergibt eine Fadenstärke von 0,14 mm. Auf den Maßstab von z.B. 1:50 umgerechnet, bewegt man sich real bei etwa 5-7 mm Fadenstärke.
Das ist für diesen Modellmaßstab eigentlich viel zu dick, aber von den o.g. Alternativen immer noch die beste Wahl.
Bisher konnte ich die Fadenstärke von echtem Segelstoff nicht herausfinden. Vergleichbare feste Stoffe sind vielleicht Jeans oder Markisen, die üblicherweise mit einem 30-er Garn hergestellt werden, was etwa 0,5 mm Ø entspricht.
Was mit Batist in etwa dem genannten Maßstab möglich ist, zeigt der Modellbauer und Fachbuchautor Ab Hoving im Forum von Model Ship World bei der Nachbildung von Segeln nach einem zeitgenössischen Gemälde.
Siehe auch: faltenfreie Segel und Ausfransen von Stoffrändern vermeiden