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einfache Variante

Alle Segel eines Schiffes werden mit dem sog. Liektau eingefasst.

Hier eine einfache Variante, möchte man es etwas vorbildgetreuer machen, dann zeige ich unten einen Alternative.

Diese Taue haben je nach Segel unterschiedliche Stärken. Bei Fock-, Groß- und Besansegel beträgt der Durchmesser 3/4 dem Durchmesser der jeweiligen Wanten. Bei allen Segeln darüber ist das Liektau genauso stark wie die jeweiligen Wanten.

Das Liektau nähe ich mit der Hand an und beginne mittig am Kopfliek des Segels. Da ich rechtsgeschlagenes Tau verwende, steche ich die Nadel oben in den Stoff, dann verläuft der Faden wie die Rillen des Liektaus.

  • Segel mit Liektau einfassen 
  • Segel mit Liektau einfassen 

Ich nähe bis zur äußern Ecke des Lieks und forme dann eine Schlaufe für das Nocklegel. Ein Zahnstocher hilft dabei, dass alle Legel am Segel die gleiche Größe haben.

  • Segel mit Liektau einfassen 
  • Segel mit Liektau einfassen 
  • Segel mit Liektau einfassen 

Ebenso verfahre ich mit Legeln am Seitenliek und den Schothörnen an den unteren beiden Ecken des Segels.

  • Segel mit Liektau einfassen 
  • Segel mit Liektau einfassen 
  • Segel mit Liektau einfassen 

Wieder am Oberliek angekommen, werden die Enden des Liektaus mit Sekundenkleber versiegelt und bündig aneinandergelegt.

  • Segel mit Liektau einfassen 
  • Segel mit Liektau einfassen 
  • Segel mit Liektau einfassen 

nächste Ausbaustufe

Während ich oben eine recht einfache Variante vom Liektau, der Nock- und Seitenlegel zeige, sollte für ein späteres Projekt eine vorbildgetreuere Version realisiert werden.

Dafür wurde eine Halterung aus zwei Sperrholzbrettchen gebaut.

Je ein etwas schmaleres Brettchen habe ich auf eine breiteres geklebt. Zum einen aus Stabilitätsgründen, da ich nur 2-mm-Sperrholz verwendet habe, andererseits wollte ich eine möglichst dünnen Arbeitskante haben.

  • Segel mit Liektau einfassen 
  • Segel mit Liektau einfassen 

Die beiden Brettchen kann man mit Flügelmuttern zusammen schrauben und so den Segelstoff einspannen.

Für Segel, die die komplette Breite der Klemmleiste benötigen, weicht man auf eine Schraubzwinge aus.

Zum freihändigen Arbeiten kann die Halterung in einen Schraubstock eingespannt werden.

  • Segel mit Liektau einfassen 
  • Segel mit Liektau einfassen 
  • Haltevorrichtung zum Annähen des Liektaus 

Rahsegel

Das Liektau eines Rahsegels ist zweigeteilt.

Ein Tau für das Seiten- und Fußliek mit den bekleideten Schothörnern haben und dem Oberliek mit den Nocklegel.

Seiten-/Fußliek haben wie schon oben erwähnt einen Durchmesser von 3/4 der jeweiligen Wanten und das Oberliek einen Durchmesser von 3/4 des Seitenlieks.

Das Oberliek wird zuerst angenäht.

  • verschiedene Durchmesser für Ober- und Seitenliek 
  • Ober- und Seitenliek 
  • angenähtes Oberliek 

Wie z.B. in NJ gezeigt, sticht man beim Nähen die Nadel durch das Liektau und erhält so ein recht saubere Ergebnis.

Da das Liek durch Kleber versiegelt wurde, sieht man die Löcher vom Nähen, diese schließt man z.B. durch Reiben mit dem Griff einer Pinzette.

  • Durchstich des Liektaus (Bild: Die niederländische Jacht im 17. Jahrhundert, Werner Jaeger) 
  • Durchstich des Liektaus 
  • Schließen der Nählöcher 
  • das angenähte Unterliek 

Das Liektau sollte nicht auf dem Segelliek aufliegen, sondern bei Rahsegeln auf der Hinterseite und bei Schratsegeln an der Steuerbordseite liegen. Mit der Durchsticktechnik funktioniert das ganz gut

Wobei ich mir nicht immer ganz sicher bin, ob das selbst bei Museumsmodellen so umgesetzt wurde, wie z.B. bei der Prins Willem und William Rex.

Ich nähe sie jedenfalls so an, dass sie von meiner "favorisierten" Anschauseite gesehen werden können.

  • Segel mit Liektau einfassen 
  • Segel mit Liektau einfassen 
  • Segel mit Liektau einfassen 

Schothörner

Es folgen die Schothörner, deren jeweilige Abschnitte bekleidet man am besten schon vor dem Annähen.

Sie werden zu einem Augen gebogen und mit einem Kneifbändsel gebunden.

Da ein Durchstechen der Nadel nun nicht mehr möglich ist, werden die bekleideten Bereiche mit einem Marlschlag am Liek befestigt.

  • bekleideter Bereich des Schothorns 
  • Auge des Schothorns mit Kneifbändsel 
  • mit Marlschlag angenähtes Schothorn 
  • fertiges Schothorn 

Oftmals werden in die Schothörner Rundkauschen eingebunden.

Diese können z.B. aus handelsüblichen Messingrollen hergestellt werden.

  • Segel mit Liektau einfassen 
  • fertige Kauschen 
  • eingebundene Halskausch 
  • eingebundene Schotkausch 

Nocklegel

Segel mit Liektau einfassen (Bild: Das Modell der Brigg Irene, E. W. Petrejus)

An den oberen Ecken das Rahsegels befinden sich die Nock- oder Nockohrlegel, mit denen das Segel an den Rahnocken (Enden der Rah) fest angebunden wird. Es verhindert so, mehr oder weniger, dass das Segel bei Winddruck auf der Rah verrutscht.

Wie diese Legel gebunden werden, liegt in der Natur des Sache, um bündig an der Rah anzuliegen. Verschiedene Varianten werden in BI, MA, SC und AN gezeigt. Eine davon ist die Verlängerung des Oberlieks, die zu einem Augen gebogen und mit dem Seitenliek verspleißt wird.

Am Modell kann dies in vereinfachter Form als eine Art Fakespleiß realisiert werden.

Das Seitenliek wird mit dazu einem Hohlspieker durch das Oberliek gefädelt, dieses dann gebogen und wiederum durch das Seitenliek gesteckt.

So erhält man das Auge für das Nocklegel.

  • Seitenliek durch das Oberliek stecken 
  • Oberliek zum Auge formen und durch das Seitenliek stecken 
  • Oberliek zum Auge formen und durch das Seitenliek stecken 

Das Liektau wird fertig angenäht, das Oberliek wird dabei auf der Rückseite neben das Seitenliek gelegt.

Zum Abschluss wird der des Oberliek mit Sekundenkleber versiegelt und abgeschnitten.

  • Kürzen vom Rest des Oberlieks 
  • Rückseite vom Nocklegel 
  • das fertige Nocklegel 

Seitenlegel

Seitenlegel (Bild: Die niederländische Jacht im 17. Jahrhundert, Werner Jaeger)

Am Seitenliek müssen i.d.R. noch die Legel für die Buliens oder ähnliches angebracht werden.

Wie schon beim Nocklegel gibt es hier wieder verschiedene Möglichkeiten, so auch eine gespleißte Variante.

Man verwendet ein Stück Tau, das etwas dünner als das Liektau ist. Genauere Angaben habe ich bisher nicht gefunden, sodass man wie beim Oberliek vorgeht kann und 3/4 des Durchmessers vom Seitenliek nimm.

Mit einem Hohlspieker fädle man den Legel durch das Liektau, ein Zahnstocher hilft dabei, dass alle Legel am Segel die gleiche Größe haben.

Zum Abschluss noch mit etwas Sekundenkleber versiegeln und das Segel ist komplett.

  • Spleißen des Legels in das Seitenliek 
  • Spleißen des Legels in das Seitenliek 
  • Spleißen des Legels in das Seitenliek 
  • die fertigen Legel 

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