Ruder der Statenjacht Fredericus |
Das Ruder (NJ 152 ff) besteht aus drei Teilen: dem Ruderschaft mit Fingerlingen, in der Mitte das Ruderherz und dem hinteren Abschluss, das Ruderblatt.
Das Gegenstück zu den Fingerlingen sind die am Achtersteven befestigten Ruderösen, beide jeweils mit Scharnierbändern versehen.
Der durchgehende Ruderschaft stößt durch das Poopdeck, an dessen Ende die Ruderpinne befestigt ist und auf Höhe des unteren Heckspiegels befindet sich eine Bohrung für die Sorgleine.
das Ruder
Für die Einzelteile des Ruders drucke ich mir Schablonen aus und säge die Einzelteile mit der Juweliersäge zu.
Damit sich das Ruder später ungehindert um seine Drehachse bewegen kann, ist die Außenseite des Schaftes beidseitig schräg angeschliffen.
Als Nächstes fräse ich die Fingerlingsgatchen.
Vor dem Zusammenkleben schwärze ich die Klebeseiten mit einem weichem Bleistift, um die Naht zwischen den einzelnen Bohlen gut erkennen zu können.
Ich klebe alle Teile mit Sekundenkleber zusammen. Da aber die Klebestellen mit Graphit des Bleistifts quasi "beschichtet" sind, muss ich damit rechnen, dass die Haftung des Klebers auf Dauer nicht ganz optimal ist. Auch die Bolzen der späteren Scharnierbänder sind letztendlich nur Imitate und sorgen für keine ausreichende Stabilität.
Deshalb sichere ich das Ruder noch zusätzlich mit eingeklebten Messingstiften.
Nach dem Zusammenkleben der Einzelteile schleife ich das Ruder in seine endgültige Form und fräse Fugen für die Aufnahme der Scharnierbänder.
die Ruderscharniere
Für die Ruderscharniere habe ich mir entsprechende Messingstreifen besorgt. Diese werden ausgeglüht, damit ich sie besser biegen kann.
Zur Herstellung fertige ich mir eine Löthilfe. Dazu klebe ich auf ein Stück Sperrholzrest eine Holzleiste, die der Breite des Ruders bzw. Achtersteven entspricht und die, wie die Außenseite des Schaftes, beidseitig schräg angeschliffen ist.
Vor der angeschliffenen Leiste der Löthilfe bohre ich mittig ein Loch, sodass sowohl der Fingerling, als auch ein Röhrchen für die Öse des Gegenstücks in das Loch gesteckt und genau senkrecht an das Scharnierband gelötet werden kann.
Den ausgeglühten Messingstreifen lege ich nun von außen um den Fingerling, resp. Hülse der späteren Ruderöse, fixiere ihn mit einer Klemme an der Leiste der Löthilfe und fülle den Zwischenraum mit Lötzinn.
Die Rohlinge der Ruderschaniere, nach dem Entfernen überflüssigen Lötzinns, fertig zum Bohren der Löcher für die Bolzen.
Damit sich das dünne Blech nicht verzieht, oder sich gar um den Bohrer wickelt, nutze ich ein Stück Hartholz mit einer Nut als Bohrhilfe.
Die Scharnierbänder mit den Fingerlingen habe ich brüniert und mit Bolzen am Ruder befestigt.
Die Bohrungen sind beidseitig identisch und als Bolzen wurden gekürzte Messingrundkopfnägel verwendet. Da diese allein die Scharnierbänder nicht ausreichend fixieren würden, habe ich die Bänder in die Fugen am Ruder eingeklebt.
die Pinne
Das Ruder ist eingehängt und hat eine Pinne erhalten, die ihm Ruderschaft verkeilt ist.
Am Ende des Handgriffs der Pinne ist eine Kugel aufgesetzt. Während der Beschlag aus Messing gefertigt und problemlos brüniert werden konnte, ist diese Kugel aus Holz und sollte auch ein metallisches Aussehen erhalten..
Als Mittel zum Schwärzen habe ich hier Graphitpulver verwendet.
Die Holzkugel habe ich leicht mit Sprühlack behandelt, noch im feuchten Zustand mit dem Graphitpulver bestreut und mit einem weichen Pinsel "gebürstet". So erhielt dieses Teil ein vergleichbar metallischen Glanz, wie brüniertes Messing.
die Sorgleine
Sie soll den Verlust des Ruders verhindern, wenn es durch Seegang aus den Fingerlingen gehoben wird.
Ein dickes Tau, das durch ein Loch im Ruderschaft gesteckt, auf der einen Seite mit einem Stopperknoten gegen Durchrutschen gesichert und auf der anderen an einem Ring am Heckbalken belegt wird.
fertiges Ruder
weiter geht es mit den Seitenschwertern...