Bugspriet der Statenjacht Fredericus |
Das Bugspriet wird wie der Mast auf der Drechselbank verjüngt.
Längenanpassung
Obwohl ich mich an die Bauunterlagen gehalten habe, erschien mir bei näherer Betrachtung das Spriet gefühlt etwas zu dünn und zu kurz. Selbst verschiedene Darstellungen in den Planunterlagen hatten leichte Differenzen.
Jaeger schreibt in NJ: "Seine Länge und Durchmesser kann im Verhältnis zur Schiffsgröße sehr unterschiedlich ausfallen... weil dieses Maß das äußere Erscheinungsbild der Jachten mitprägt und die ... Länge sehr unterschiedlich ausfallen kann."
Ich habe mir ein anderes Modell und eine weitere Planzeichnung aus NJ eingescannt, in Inkscape auf den Plan meines Modells skaliert und dann entschiedenen, mein Spriet um etwa 2 cm zu verlängern und 1 mm dicker zu realisieren.
Abflachung und Scheibgatt
Für das Knie der Gösch fräse ich eine Abflachung am Topp und arbeite ein Scheibgatt für den Ein-/Ausholer des Klüverrackrings ein.
Sprietfuß
Der Sprietfuß wurde als Vierkant gefräst, lagert in einer Aufnahme am Pallpfosten des Spills und wurde passend angeschrägt.
Das Bugspriet führt außenbords nach vorn und liegt am Stevenkopf in der Sprietauflage.
Klüverrackring mit Ein-/Ausholer
Vor der weiteren Detaillierung des Bugspriets fertige ich den Klüverrackring, hier ein Bild von einem Original, damit dieser vorsorglich noch ohne Anbauteile auf das Spriet gesetzt werden kann.
Der Ring gleitet auf dem Bugspriet.
Auf dem Ring befindet sich ein kleiner Bügel, für den nach achtern zeigenden Einholer, ein großer Bügel für den nach vorn zeigenden Ausholer, sowie ein Haken für den Klüverhals.
Der Ausholer wird über das Scheibgatt zurück zur Spillbeting geführt und dort belegt.
Der Ring ist bekleidet.
Den Ring biege ich mit Messingdraht über einem Bohrerschaft und schneide den gebogen Draht mit einer Trennscheibe.
Haken und Bügel sind Ätzteile, bei denen ich mit einer Reibahle die Bohrungen für den Ring vergrößere.
Alle Teile werden auf den Ring geschoben, ein kleines Geduldsspiel, da Bügel und Haken ineinander gelegt werden.
Der Ring wird verlötet und alles brüniert.
Abschließend wird der Ring mit einem 0,25-mm-Tau bekleidet und testweise auf das Bugspriet gesetzt.
Ein-/Ausholer angespleißt und belegt.
Gösch
Für das Flaggenknie auf dem Bugspriettopp drucke ich mir eine Schleifschablone aus und fräse den Bogen mit einem Rundschleifkörper.
Mit einem Winkel zeichne ich eine Hilfslinie, damit der Flaggstock senkrecht steht und fräse dann noch eine Profilkante.
Mit einem Nutbrettchen schleife ich den Göschmast und klebe ihn am Knie fest, die Beschläge imitiere ich mit schwarzer Pappe.
Am Vorliek der Gösch fixiere ein Verstärkungsseil mit Sekundenkleber und binde die Flagge mit einzelnen Bändsel an den Göschmast.
Abschließend wurde die Flagge mit mattem Sprühlack gestärkt, um am Mast hängend eine möglichst natürlichen Faltenwurf zu erhalten.
Die Gösch ist gesetzt.
Schildpatts
Am Bugspriettopp sind beidseitig jeweils ein Schildpatt für die Toppsegelbulins angebracht. Diese erhalten profilierte Schmuckkanten.
In das Schildpatt wird eine Messingscheibe eingesteckt und mit einem Bolzen gesichert.
Bugsprietzurring
Um das Abrutschen der Bugsprietzurring zu verhindern, werden zwei keilförmige Klampen aufgeKlebt und anschließend die Zurring gebunden.
der fertige Bugspriet
(20 Baustunden)
es geht weiter mit den Segeln...