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7. Februar - Spreizlatte und Mastkragen
589 Baustunden


Um ein Verdrehen der Wanten zu vermeiden, habe ich direkt über den Jufferpaaren eine Spreizlatte eingebunden.

Der Mastkragen verhindert das Eindringen von Wasser durch die Decksdurchführung. Hierzu wird um den Mast eine Manschette aus Segeltuch gelegt und mit Tauen fest verzurrt.

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13. Februar - Positionslampen
602 Baustunden


Die Positionslichter befinden sich in einer Haltevorrichtung, die direkt an den Wanten befestigt ist. Das Detail nennt sich Lampenbrett oder Lampenbord.

Diese habe ich aus 1,5 mm Sperrholz angefertigt, schwarz lackiert und mit einer Zierleiste versehen.

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Damit die Positionslampen aufrecht stehen, muss die Neigung der Wanten ausgeglichen werden. Dazu werden auf der Hinterseite des Lampenbords abgeschrägte Distanzhölzer befestigt, die mit einer Keep versehen sind, damit sie sich bündig an die Wanten anschmiegen.

Diese Hölzer sind mit Löchern versehen. Der Lampenbord wird dann einfach an die Wanten angebändselt.

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Die Gehäuse der Positionslaternen sind aus Messingvollmaterial gedreht und leicht brüniert.

Die Lampengläser sind gekauft.

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19. Februar - Segelschablonen
608 Baustunden


Es geht mit großen Schritten in Richtung Segelherstellung. Als Erstes habe ich mir dazu Schablonen aus Packpapier angefertigt.

So erhalte ich nicht nur sehr genaue Vorlagen für die späteren Segel, sondern auch einen guten Eindruck, wie der Kutter mal unter Vollzeug aussehen wird.

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20. Februar - das Segeltuch
612 Baustunden


Auf einen klassischen Segler muss "klassisches" Segeltuch. Es widerstrebt mir, Gedanken an neumodische Hightechfaser zu verschwenden. Habe schon Gaffelsegler mit neonfarbenen Drachenstoff gesehen - ein absolutes "No-Go".

Nur Baumwolle ist für mich die einzige Alternative.

Irgendwo hatte ich mal gelesen, je länger eine Baumwollfaser ist, umso hochwertiger ist sie und aus Ägypten soll die weltweit beste Baumwolle kommen. Die Stoffe aus dieser Baumwolle sollen sehr leicht sein.

Da wurde ich, wieder einmal, in England fündig und bestellte ich mir eine Packung dieses Segelstoffes. Es hat sich bestätigt, ein sehr feines und festes Tuch, mit nur 113 g/m².

Aber vorher hatte ich lange nach geeignetem und möglichst leichtem Stoff gesucht.

  • Bettlaken zwischen 150 und 190 g/m² ist schwer, relativ grob und unregelmäßig gewebt
  • Innenzeltstoff bis 150 g/m² ist zwar leichter, hat aber auch eine grobe Textur
  • guter, fein gewebter Hemdenstoff hat zwar eine hervorragende feine Textur, ist aber mit 250 g/m² nicht akzeptabel
  • feiner Blusenstoff, auch Cretonne oder Fahnenstoff genannt, sieht sehr gut aus und liegt bei etwa 140 g/m²
  • Popeline wird als Segelstoff oft favorisiert, sehr fein und dicht gewebt, zwischen 120 und 145 g/m², das wäre meine erste Wahl gewesen

22. Februar - Segelstoff stärken
613 Baustunden


Ich habe gelesen, die Segel sollen vor dem Nähen gestärkt werden, es erleichtert das Aufzeichnen des Segelrisses und das Zuschneiden, sowie verhindert es die Faltenbildung entlang der Bahnennaht.

Während ich noch auf der Suche nach geeigneter Wäschestärke war, bekam ich einen Tipp: "nimm Tapetenleim... richtig satt, der Stoff muss sich nach dem Trocknen wie Pergament anfühlen".

Noch etwas ungläubig besorgte ich mir dann besagten Leim, fertigte immer noch skeptisch eine "Probestärkung" an, ließ das kleine Stück Versuchsstoff über Nacht trocken und siehe da... ich hatte ein Stück "Papier" in der Hand. Der Stoff war sehr steif, man kann ein recht großes Stück anheben, ohne des es abknickt, wie ein Blatt stärkeres Papier, es raschelt sogar wie Papier. Dennoch bleibt es ausreichend flexibel. Eine Naht mit der Nähmaschine war vollkommen unproblematisch.

Tapetenkleister bleibt auch nach dem Aushärten weiterhin wasserlöslich, sodass sich der Kleber rückstandslos mit handwarmen Wasser wieder aus dem Stoff herauswaschen lässt.

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Ich habe den Baumwollstoff noch einmal mit in die Kochwäsche gegeben, danach alle Segel mit großzügigem Übermaß zugeschnitten, die Einzelstücke dann "gestärkt" und auf der Wäscheleine wieder über Nacht trocknen gelassen. Der Stoff wird etwas knitterig sein, das lässt sich kaum vermeiden, aber mit einem normalen Bügeleisen klärt sich das Problem.


23. Februar - Segel aufzeichnen
615 Baustunden


Nun übertrage ich mit Hilfe der Papierschablonen die Segel auf den Stoff. Ich zeichne erst die Außenkanten, dann außen herum jeweils noch zwei Hilfslinien zum Abschneiden und Umlegen des Saums. Dann die Bahnennähte und die Dopplungen an den Segelhörnern.

Es zeichnet sich wie auf Zeichenkarton. Der gestärkte Stoff verzieht sich nicht, sodass man ein exakt gerade Linie erhält und beim Ziehen bilden sich auch keine Stofffalten, an denen sich der Stift "verhaken" kann, so wie man es bei unbehandeltem Stoff kennt.

Ein 1-Meter-Stahllineal ist recht hilfreich. Auch die langen Bahnen lassen sich so ohne Neuansetzen des Lineals in einem Rutsch durchziehen.

Zum Zeichen verwende ich einen Kreidestift aus dem Schneidereibedarf. Die Kreide dringt nicht in das Gewebe ein, und lässt sich später leicht wieder abwaschen.


27. Februar - die ersten Segel sind genäht
624 Baustunden


Klüver-, Fock- und Toppsegel sind genäht. Der erste Versuch des Großsegels ist leider daneben gegangen. Alle Segel bringen nur 120 Gramm auf die Waage.

Das Realisieren von "echten" Bahnen ist mir nicht zufriedenstellend gelungen ist, sodass ich darauf verzichte und diese lediglich durch eine Naht angedeutet werden.

Ich habe zuerst alle Bahnen genäht, dann die Dopplungen aufgenäht und zum Schluss alle Kanten gesäumt.

Gerade beim Zuschneiden der Dopplungen hat sich das Stärken mit Tapetenkleister bewährt. Die Stoffstücke konnte sauber und ohne Ausfransen ausgeschnitten werden. Der Leim und die angezeichneten Hilfslinien des Kreidestiftes ließen sich problemlos wieder auswaschen, ich kann diese Prozedur wirklich nur empfehlen.

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