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3. August - Juffern und Püttingsbügel
418 Baustunden


Für das Steifsetzen der Wanten wurden die Juffern angefertigt.

Die untere Juffer wird später am Püttingseisen eingehakt. Dazu habe ich entsprechende Bügel angefertigt.

Dieser Bügel besteht aus vier Teilen: der Bügel selbst, 4 x 0,6 mm Messing, eine M2-Sechskantschraube, eine Abstandshülse und eine Kontermutter. Alle Teile wurden brüniert.

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8. August - die Stenge
425 Baustunden


Der Mast hat eine Verlängerung - die Stenge. Wieder hohl verklebt und per Hand in Form gehobelt.

Der Fuß der Stenge ist ein Vierkant und steckt in einem Brett, auf dem später noch die Saling befestigt wird. Dieses Brett ruht auf zwei Hölzern, links und rechts am Mast, die sog. Mastbacken.

Ich habe zwei passende Holzklötze zugeschnitten, in die eine Führung eingearbeitet werden musste, damit sie bündig an die Rundung des Mastes anliegen.

Dazu wurden die beiden Rohlinge mit einem Abstandsholz in den Schraubstock eingespannt und mit einem Forstnerbohrer aufgebohrt.

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Die Backen sind in Form geschliffen und anschließend am Mast verklebt und verbolzt. Anschließend habe ich noch das Eselshaupt angefertigt, es sitzt oben am Ende Mastes und gibt der Stenge den entsprechenden Halt.

Danach einmal alles provisorisch zusammengesteckt.

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14. August - Saling, Kalben, Schlossholz und Stengewindereep
433 Baustunden


Die Saling ist verklebt und mit zwei Holzdübeln verbolzt.

Damit die Stenge nicht durchrutscht, wird sie durch eine sog. Schlossholz gehalten. Seitlich am Mast, die halbrunden Holzklötze nennt man Kalben, sie dienen dem Schutz vor Beschädigung des Salingbretts durch den Druck der Wanten und zusätzlich spreizen sie diese ab.

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Das Schlossholz ist eigentlich eine Art Keil, der durch eine Öffnung im Fuß der Stenge geführt wird. Beim Original drückt natürlich das Eigengewicht der Stenge auf dieses Holz. Da aber dieses Gewicht beim Modell fehlt, da die hohlverleimte Stenge sehr leicht ist, könnte das Schlossholz eventuell herausrutschen.

Deshalb habe ich ein wenig getrickst und den unteren Teil so ausgearbeitet, dass es teilweise innerhalb des Öffnung im Salingbrett sitzt und so seitlich blockiert wird.

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Zum Einholen und Setzen der Stenge benutzt man das sog. Stengewindereep. Auf dem Bild eines Originals mit den roten Pfeilen gekennzeichnet.

Dafür ist im Fuß der Stenge ein Scheibgatt eingearbeitet. Über eine Talje kann sie dann vom Deck aus bedient werden.

Da der Vierkantfuß auf Passung gearbeitet ist, würde das Seil beim Herablassen die Stenge festklemmen. Um dieses zu verhindern sind seitlich Führungsnuten eingearbeitet.

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15. August - die Wanten
441 Baustunden


Mit großen Schritten geht es in Richtung Takelage. Ich bereite nun die Wanten vor.

Auf traditionellen Segelschiffen ist es auch heute noch üblich, die Wanten zum Schutz vor Abrieb und Korrosion zusätzlich mit Garn zu umwickeln. Man nennt dies Bekleiden oder Bekleeden. Auf dem ersten Bild ist gut der Unterschied zwischen einem normalen und einem bekleideten Tau zu erkennen.

Und so funktioniert es:

  • eine entsprechend abgelängte Edelstahllitze wird durch das Röhrchen der Kleedkeule gefädelt und zwischen zwei Schraubstöcken straff eingespannt
  • das Ende des Garn wird mit einer Nadel durch die Litze durchgezogen und ist somit fixiert
  • die Keule baumelt mit der Garnrolle nach unten, sie wird zwei bis drei Mal gedreht, so werden die ersten Törns Garn aufgewickelt
  • während die Keule mit dem linken Zeigefinger leicht gegen das aufgewickelte Garn gedrückt wird, gibt man mit dem rechten Zeigefinger der Garnrolle einen Schubs, dieses dreht sich drei bis vier Mal um die Litze, das Garn legt sich Törn um Törn auf die Litze
  • die Keule schiebt sich dabei automatisch weiter und es dauert nur wenige Minuten für das Bekleiden einer 1 Meter lange Litze
  • ist die Bekleiden abgeschlossen, wird das Ende des Garns wieder mit einer Nadel durch die Litze durchgezogen

Fertig.

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Ich habe verschieden Garnstärken ausprobiert und mich für 0,5 mm Takelgarn entschieden. Ich hatte allerdings nur weißes Garn zur Verfügung, das wird später dann einfach mit verdünnter Farbe lackiert und somit auch gleich konserviert.


29. August - Steifsetzen der Wanten
458 Baustunden


Die Püttingseisen aus 1 mm Messing sind angebolzt. Der obere Teil ist gebogen, sodass die Juffer dort beim Auftakeln eingehakt werden kann.

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Durch die Löcher der Juffer wird ein Tau durchgeführt, ein sog. Taljereep, das die Want steifgesetzt (gespannt).

Da geschlagenes Modelltauwerk von allen bekannten Anbietern ausschließlich aus Baumwolle besteht, habe ich mir das Tau auf meiner Reepmaschine wieder selbst in der benötigen Stärke aus Polyestergarn, hergestellt. Ich habe die Farbe Beige genommen, so sieht es wie natürliches Hanftauwerk aus.

Das Polyesterseil ist recht straff geschlagen. Es ist dadurch etwas steifer und hat wesentlich weniger Reck als Baumwollgarn. Es ist nicht so ganz so fusselig und auf die Dauer natürlich auch wasserverträglicher.

Um bei allen Jufferpaaren den gleichen Abstand zu erhalten, habe ich ein Rest Sperrholz als Abstandhalter verwendet.

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