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Ich beginne bei der Rumpfbeplankung mit dem obersten Bergholz als Referenz, die folgende Beplankung wird dann in Richtung des Kiel ausgeführt. Alle Berghölzer werden mit schwarzer Tusche vor dem Kleben gefärbt.

das erste Bergholz 

Das Bergholz mit der Abmessung von 4x3 mm muss im Bugbereich gebogen werden. Dazu nutze ich das Holzbiegesystem. Die Materialstärke ist nicht ganz zu unterschätzen, denn der Biegevorgang benötigt etwas Geduld, die Leiste neigt schnell zum Brechen.

Bei Holz, das stundenlang gewässert wurde, verschlechtern sich die Biegeeigenschaften und es neigt schneller zum Brechen. Das Holz durch langes Wässern weich zu bekommen, ist ein Trugschluss, der sich hartnäckig hält.

Ein teils monatelanger Trocknungsprozess wird dabei quasi als Ad Absurdum erklärt. Die Holzzellen saugen sich binnen kürzester Zeit wieder mit Wasser voll und das Holz quillt auf.

Selbst wenn der Biegevorgang, je nach Holzart, trotzdem ganz gut funktionieren sollte, bleibt immer noch das Risiko der später Schwindung und Rissbildung am fertigen Modell.

In der Modellbaufachliteratur wird sogar empfohlen, das Holz ganz ohne Wasser über offener Flamme zu biegen.

Ich bevorzuge die Methode Wärme und Wasserdampf. Früher habe ich mir die Finger am Kaffeekessel verbrüht, heute nutze ich das besagte Biegesystem ;-)

Ich lasse die Biegeform einige Zeit gut anwärmen, bis sie richtig heiß ist.

Tauche dann die Leiste kurz in Wasser, stecke sie durch den kleinen Bügel an der Form, drücke alles auf ein Holzbrett und beginne mit der freien Hand mit leichtem Druck die Leiste nach oben zu drücken. Ich höre dabei das Zischen des Dampfes.

Ist der Biegedruck zu hoch, passiert es recht schnell, dass die Leiste doch mal bricht. In der Ruhe liegt hier Kraft, gerade bei etwas dickeren Leisten, denn die Wärme muss durch das Holz und in Verbindung mit dem Wasserdampf die Zellwände geschmeidig machen.

Hört es auf zu Zischen, dann ist die Biegestelle wieder getrocknet. Ich drücke die jetzt leicht gebogene Leiste weiter auf das Holzbrettchen, entferne die Biegeform und lass die Leiste kurz auskühlen. Die Biegung ist jetzt schon recht ausgeprägt.

  • Vorbiegen der Leisten für das Bergholz 
  • Vorbiegen der Leisten für das Bergholz 
  • Vorbiegen der Leisten für das Bergholz 

Wieder wird die Leiste gewässert. Nur mit dem Abschnitt der gebogen werden soll einmal kurz ins Wasser tauchen und dann wieder auf der Biegeform fixieren.

Ich arbeite dann freihand und drücke die Leiste Stück für Stück weiter gegen die Form. Nochmals drei- bis viermal wässern, zwischendurch an den entsprechenden Rumpfabschnitt halten und schauen, ob es passt.

Dann ist es geschafft.

  • Vorbiegen der Leisten für das Bergholz 
  • Vorbiegen der Leisten für das Bergholz 
  • Vorbiegen der Leisten für das Bergholz 

Die Berghölzer sind für die Krümmung am Bug auf Passung gebogen und lassen sich ohne Spannung am Rumpf verkleben.

Das erleichtert auch die Fixierung am weichen Balsaholz.

  • erstes Bergholz verklebt 
  • erstes Bergholz verklebt 
das erste Bergholz 

Erst nach dem Verkleben des Bergholzes, ist mir ein zweites Mal ein Baufehler aufgefallen. Wie schon bei der Stärke des Schanzkleides habe ich die geänderten Dimensionen durch die zusätzliche Beplankung nicht beachtet, die ja beim Baukastenmodell nicht vorgesehen ist.

Diesmal war es die Oberkante der Bordwand, die ja auf Grund der zusätzlichen Decksbeplankung um einiges höher sein muss. Der Fehler wurde diesmal früh genug erkannt und konnte relativ problemlos repariert werden. Das komplette Schanzkleid wurde aufgefüttert und musste nur noch einmal lackiert werden


weiter geht es mit der Beplankung des Überwasserschiffes...


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