Lackierung und Konservierung der Fregatte Berlin |
Auf dem Bild sind im Großen und Ganzen alle verwendeten Hilfsmittel, Kleber, Lacke und Farben zu sehen, mit denen am Modell geklebt, farbig lackiert und konserviert wurde.
Es werden generell und ausschließlich matte Farben und Lacke verwendet.
Im Speziellen sei die Ballenmattierung der Fa. Clou erwähnt. Ein hoch verdünnter Lack, der hauptsächlich für die Konservierung des Rumpfes, der Decks sowie aller Echtholzteile zu Einsatz kommt und bei Flächen vorwiegend mit einem Tuch aufgetragen wird. So lassen sich die oftmals üblichen Pinselstrichspuren vermeiden.
Auch sehr nützlich für die Fixierung von aufgeschossenen Leinen an Belegstellen, da dieser Lack sehr schnell in die Faser einzieht und dabei der natürliche Look & Feel der Taue beibehalten wird. Der Eindruck von Plastik wird vermieden, der bei Sekundenkleber oftmals hinterlassen wird.
Für die Takelung sollten erst Kunststoffblöcke zum Einsatz kommen, die bei verschiedenen Größen unterschiedliche Farbtöne aufwiesen. Hier habe ich Email-Farbe von Revell genommen, um einen späteren Farbabrieb bei der Weiterverarbeitung zu vermeiden. Auch wenn ich letztendlich dann doch Holzblöcke verwendet habe, war es eine praktikable Lösung, um eine gleiche Farbgebung der Kunststoffblöcke zu erhalten.
Für die Verzierungen passten diverse Farbtöne bei Acrylfarben der Fa. Billing Boats am besten, jedoch ist die Lackierung auf den Kunststoffdetails nicht abriebfest, sodass noch eine Fixierung mit Klarlack notwendig war. Zum Abschluss wurden Ornamente mit Ölfarbe aus der Tube noch leicht patiniert.
Anfangs waren die Berghölzer schwarz mit sog. Ausziehtusche "gebeizt".
Während der folgenden Bauphasen kam es aber immer mal wieder dazu, dass noch geschliffen werden musste und sich die "Tintenbeize" mit der Zeit abgegriffen hat. Wie ich auch feststellen musste, ist die Beize gar nicht genügend in das Holz eingezogen.
Eine weitere Lackschicht mit Acrylfarbe hat sich dann mit der vorhergehende Firnisbehandlung nicht vertragen und ist dadurch nicht durchgetrocknet. Zwar konnte das Problem bei der dritten Farbschicht nach Reinigung und Entfettung mit Aceton beseitigt werden, aber schlussendlich habe ich ganz auf eine Farbgebung verzichtet.
Für die Verarbeitung von Holzoberflächen nutze ich gern die Technik des Feuchtschliffs mit Firnis. So werden kleinere Spalten und Fugen mit Schleifstaub zugesetzt, die Kalfaterung der Decks wird dunkler und Plankengänge am Rumpf werden gut sichtbar.
Das Material bekommt je nach Art des Holzes einen warmen bis satten Farbton und der natürliche Look des Holz bleibt gut erhalten.
Nach Abschluss der Schleifarbeiten werden die entsprechenden Teile noch einmal satt mit Firnis getränkt und nach kurzer Einwirkzeit mit einem Lappen abgerieben.
Für den roten Anstrich des inneren Wegerung habe ich Email-Farbe von Revell genutzt, die Lackierung mit grüner Farbe für die Aufbauten wurde wieder Acryl von Billing Boats genommen und mit mattem Lord Nelson Klarlack-Spray überzogen.
Die Echtholzteile haben nach der durchgetrockneten Firnisbehandlung weiterhin eine tiefmatte Oberfläche, fast wie im unbearbeitetem Rohzustand. Deshalb erhalten z.B. Rumpf, Schotten, Decks, Relinge, Handläufe, Masten und Rundhölzer zum Abschluss eine Konservierung mit Clou Ballenmattierung und damit einen angenehm seidenmatten Glanz.
Bei der Lackierung des Ständerbrettchens habe ich Lehrgeld zahlen müssen. Hier wollte ich statt dem Lord Nelson Spray die Streichlackvariante seidenmatt aus der Dose nehmen, jedoch trocknet der Lack derart schnell an, dass er nicht verlaufen und eine homogene Oberfläche ausbilden konnte.
Selbst mehrere Schichten verdünnt mit Zwischenschliff brachten kein zufriedenstellendes Ergebnis. Schlussendlich habe ich dann doch wieder Spray genommen, der Unterschied ist beträchtlich.