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In Museen finden sich einige historische Zeichnungen vom Typ eines Pinassschiffs, die gut mit dem von Hoeckel gezeichneten BP verglichen werden können. Auch in der Wikipedia findet sich zur Berlin ein Eintrag.

  • Historisches zur Kurbrandenburgischen Fregatte Berlin 
  • Historisches zur Kurbrandenburgischen Fregatte Berlin (Bild: www.maritiemdigitaal.nl) 
  • Historisches zur Kurbrandenburgischen Fregatte Berlin (Bild: Schifffahrtsmuseum Amsterdam) 

Auf dem Gemälde des niederländischen Künstlers Lieve Verschuier (1630-1686) werden zahlreiche Schiffe der kurbrandenburgischen Flotte gezeigt.

In der Wikipedia findet sich ein Hinweis, dass die Berlin links im Hintergrund in Heckansicht abgebildet wäre.

Das einzige Schiff im linken Teil des Gemäldes, bei dem der eher schmale Heckspiegel passen könnte, findet sich hinter der "Friedrich Wilhelm zu Pferde". Dieses Schiff ist jedoch ohne Bramsegel gemalt. Auch die Gestaltung des Heckspiegel entspricht nicht der bisher bekannten Zeichnung von Hoeckel in BP.

  • Kurbrandenburgische Flotte, Gemälde von 1684 von Lieve Verschuier (Bild: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (CC BY-NC-SA)) 
  • Kurbrandenburgische Flotte, Auszug aus dem Gemälde von 1684 von Lieve Verschuier (Bild: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (CC BY-NC-SA)) 

Historie

In der Modellbauliteratur finden sich detaillierte Informationen zum Schiff:

  • 1674 im holländischen Zeeland gebaut
  • im Sommer 1675 vom Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg als Charterschiff vom Organisator der brandenburgischen Marine, Benjamin Raule, für den Einsatz in der Kurbrandenburgische Marine in Dienst gestellt, unter dem niederländischen Kapitän Cornelius Reers
  • September 1675 im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg ohne Erfolg gegen die schwedische Festung Karlsburg in der Wesermündung eingesetzt
  • November 1675 Verfolgung des französischen Kaperschiffs "La Royal de Dunquerque" auf der Niederelbe bis zum Hafen Hamburgs, die Übergabe des Schiffes wurde von Hamburg aber verweigert, dafür wurde eine Entschädigung an den Kurfürsten bezahlt
  • ab Mitte Mai 1676 Einsatz in der Ostsee gegen die Schweden
  • 4. Juni 1676 wurde zusammen mit der Fregatte "König von Spanien" und der Galiot "Cleve" die schwedischen Brander "Leoparden" und "Diederik" erobert
  • kurz danach wurde die im Postdienst zwischen Schweden und Stralsund fahrende schwedische Kriegsgaliot "Maria" erbeutet
  • 2. August 1677 wurde die Kriegsgaliot "Enhorn" aufgebracht
  • 23. September 1678 mit anderen brandenburgischen und dänischen Kriegsschiffen Unterstützung bei der Invasion Rügens für die Übersetzung von brandenburgischen Truppen von Peenemünde auf die Insel Rügen
  • Oktober/November 1678 Einsatz bei der Belagerung und Eroberung der zu Schweden gehörenden Städte Stralsund (25. Oktober) und Greifswald (16. November)
  • 1679 Einsatz mit weiteren fünf Schiffen in der Nordsee vor Hamburg, um ausstehende Hilfsgelder in Höhe von 150.000 Taler einzutreiben, wurden mehrere hamburgische Handelsschiffe aufgebracht, die anschließend in Kopenhagen versteigert wurden. Nach der Warnung die Konvoischiffe "Wappen von Hamburg"und die "Leopoldus Primus" zu übernehmen, zahlte Hamburg 125.000 Taler an die Brandenburger
  • 14. August 1680 mit einer Besatzung von 50 Mann, 20 Soldaten Marineinfanterie, unter Kapitän Claes Sibrantz und einer Bestückung von 16 Kanonen im Geschwadereinsatz unter dem Kommando von Kommandeur C. C. van Bevern mit insgesamt 6 Fregatten und einem Brander von Pillau auslaufend Richtung Nordsee, um von Spanien Schulden in Höhe 1,8 Mio. Taler einzufordern
  • 18. September 1680 Eroberung des spanischen Kriegsschiffes "Carolus Secundus" auf der Reede vor dem belgischen Oostende, Übernahme des Schiffes in die brandenburgische Flotte und ist das am schwersten bewaffnete Kriegsschiff der Großen Kurfürsten gewesen
  • auf der anschließende Reise nach Westindien (Karibik/Amerika) wurden drei spanischen Schiffe erbeutet
  • Mai 1681 sind die vier Fregatten zurück in Pillau
  • 20. November 1681 letzter militärischer Einsatz bei der Unterstützung der brandenburgischen Schnauen "Falke" und "St. Johann Batist" gegen spanische Schiffe
  • ab 1684 stationiert im brandenburgischen Stützpunkt Emden, Übernahme durch die Brandenburgisch-Afrikanische Kompanie, umbenannt in "Stadt Berlin"
  • Ende 1687 Reise nach Westafrika
  • 7. Januar 1688 bei Fida vor der Küste Guineas durch die Niederländisch-Westindien-Kompanie beschlagnahmt
  • weitere Daten sind nicht bekannt

technische Daten

Flagge: Brandenburg-Preußen
Schiffstyp: Fregatte, Dreimaster, vollgetakelt
Indienststellung: 1675
Lüa: 80 Fuß (22,65 m)
Breite: 22 Fuß (6,23 m)
Verdrängung: ca. 180 bis 200 Tonnen
Besatzung: 50-100 Mann seemännisches Personal, im Kriegsdienst zusätzliche Soldaten
Rigg: 3 Masten, 9 Segel: Oberblinde, Blinde, Fock, Vormars, Vorbram, Groß, Großmars, Großbram, Besan
Bewaffnung (1676): 15 gusseiserene Geschütze, Vorderlader, 10 × 4-Pfünder Kal. 8,5 cm, 2 × 3-Pfünder Kal. 8,2 cm, 3 × 2-Pfünder Kal. 6,1 cm

Quelle: "Risse von Schiffen des 16./17. Jahrhunderts", "Schwere Fregatte 'Wappen von Hamburg' I - Leichte Fregatte 'Berlin'"


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