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Oftmals werden Decks mit Dübelimitation versehen. Aber auch bei der Rumpfbeplankung kann das durchaus zu einem hohen Detaillierungsgrad eines Modells beitragen.

Eine oftmals genutzte Variante bei Decks ist die Verwendung von Zahnstochern, aber diese findet man üblicherweise nur als helles Holz, heutzutage meist sogar nur noch aus Bambus.

Möchte man dunkle Dübelimitation, ist man mit diesem Material schlecht beraten, den Bambus ist hydrophob und auch sonst feuchtigkeitsabweisend. Es lässt sich daher schlecht mit Beizen einfärben.

  • Zieheisen für Holzdübel 
  • Zieheisen für Holzdübel 

Hier hilft nur, sich Dübel aus Holz mit dem gewünschten Farbton selber herzustellen.

Dazu benötigt man ein sog. Zieheisen. Eine Metallplatte mit immer kleiner werdenden Bohrungen, die es ermöglichen, einen Holzstab durchzuziehen und dabei Material vom Holz abzuhobeln, um so sehr dünne Rundhölzer zu erhalten.

Aber nicht jedes Zieheisen eignet sich dafür.

Schnell wird man in den bekannten großen Onlineplattformen fündig, allerdings eignen sich diese Eisen nur bedingt für die Holzbearbeitung, denn sie werden normalerweise im Bereich der Schmuckherstellung genutzt, um z.B. Drähte auszudünnen.

Das erkennt man daran, dass die Bohrungen auf beiden Seiten eine trichterförmige Öffnung haben.

  • Zieheisen für Holzdübel 
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Bei Zieheisen für die Holzbearbeitung nicht. Hier hat nur eine Seite einen Trichter, die Gegenseite ist plan geschliffen, es ist quasi die Schneide, die beim Durchziehen den Span vom Holzstab hobelt.

  • Zieheisen für Holzdübel 
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Bis zu einem gewissen Maß können die Drahteisen auch für Holz verwendet werden, aber schon ab 1 mm wird sehr viel Bruch erzeugt.

Der Materialabtrag ist relativ gering, denn das Holz wird eher gequetscht als gehobelt und dafür wird relativ viel Kraft beim Durchziehen benötigt, was dann i.d.R. zum Brechen des Holzes führt.

Ich habe es nicht geschafft, dünnere Dübel als 0,9 mm zu ziehen.

  • Zieheisen für Holzdübel 
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Bei Holzeisen mit den scharfen Lochrändern dagegen wird schon mit relativ wenig Kraftaufwand ein ordentlicher Span vom Holz abgezogen.

  • Zieheisen für Holzdübel 
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Es ist mir auf Anhieb gelungen, einen Holzstab problemlos auf etwa 0,7 mm zu verjüngen. Ab 0,6 mm muss vereinzelt und ab ca. 0,45 mm recht oft mit Bruch gerechnet werden.

  • Zieheisen für Holzdübel 
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Als Grundlage verwendet ich 1x1 mm Leisten, deren Spitze ich vorher anschleife, damit sie besser in das jeweilige Loch im Zieheisen passen.

Um den dünnen Holzstab mit der Hand beim Ziehen besser greifen zu können, nutze ich ein Stück Schleifleinen, allerdings führt das manuelle Ziehen an den Fingerkuppen mit der Zeit zu einem unangenehmen Druckschmerz.

  • Zieheisen für Holzdübel 
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Eine Zange kann helfen, aber auf keinen Fall sollte flachen Backen verwendet werden. Diese quetschen die Spitze und beim nächsten Durchzug ist das Einfädeln in das Zieheisen so gut wie unmöglich.

Ganz gut dagegen funktioniert es, wenn in die Backen einen Rille eingearbeitet wird.

Es gibt auch Zangen mit Kunststoffaufsätzen, sog. Schonbacken. Diese findet man im Bereich der Schmuckherstellung. Hier lässt sehr leicht eine Rille einbohren.

  • Zieheisen für Holzdübel 
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Beispiele von Rümpfen der Fregatte Berlin und Statenjacht Fredericus mit bis zu 2.400 Holzdübeln.

Beim linken Rumpf mit Nussbaumholz-Beplankung wurden Dübel aus Ahorn verwendet, rechts sind Planken und Dübel aus Birnbaum.

Nussbaumholz ist gegenüber Ahorn und Birnbaum grobfaserig und etwas spröder in der Bearbeitung. Es neigt dadurch öfter zum Brechen.

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