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Zu Beginn des Museumsbesuches liest der Besucher die Gründungsurkunde Großefehns. Im Erbpachtbrief des Grafen Ulrich von Ostfriesland vom 27. November 1633 werden den vier Emder Bürgern Simon Thebes, Cornelis de Reckener, Claes Berends und Gerd Lamberts 400 Diemat (400 ha) Moorfläche "in ewiger Erbpacht" zur Abtorfung und zur Umwandlung in Kulturland überlassen.

Im Museum ist zunächst ein anschauliches Fehnmodell mit Mühle zu bewundern. Auf einem Fehnkanal fährt ein Torfkahn, Torfmuttje genannt, in eine Kanalschleuse ein. Am Kanalufer stehen Fehntjer Häuser, auf der gegenüberliegenden Kanalseite ist das Torfstechen der Kolonisten dargestellt. Es ist zu erkennen, wie weit sich die Fehntjer bereits um 1850 längs der Kanäle in das Moor "hineingegraben" haben, so daß man durchaus von einem regelrechten Torftagebau sprechen kann. Trotz der im Vergleich zu niederländischen Vorbildern geringeren Tiefe und Breite der Kanäle hatte sich damals bereits ein im ständigen Fortschritt befindliches Gemeindeswesen entwickelt.

Die vielfältige Arbeitsgeräte zum Abtorfen wie Bunkspaten, Torfspaten, Stechspaten, Torfkarren und Moorschuhe sowie Fotos dieser und anderer Gerätschaften veranschaulichen die schwere Arbeit der Fehnkolonisten bei der Kultivierung der "Moräste". Landwirtschaftliche Arbeitsgeräte wie Sichte ("Kniesense" = große Sichel zum Getreidemähen), Getreidesense und Moorhacke werden ebenfalls ausgestellt.

Ein großer Teil des Museums ist dem Schiffbau und den Schiffstypen, die in Großefehn entwickelt wurden, gewidmet. Ausgehend von dem Modell einer Binnentjalk, auch Torfmutje genannt, zeigen Bilder die Entwicklung zur Kuff, mit der Nord- und Ostsee und das Mittelmeeer befahren wurden. Eine Sammlung von Werkzeugen und Geräten dokumentiert, wie auf den Großefehner Werften Schiffe gebaut wurden.

Auf der Empore des Museums ist die Blütezeit der Fehntjer Schifffahrt an Hand von Mitteilungen über eine Fehntjer Familie, die Kapitäne, Reeder, Schiffbauer und Holzhändler aufzuweisen hat, dargestellt. Modelle und Bilder schöner Fehntjer Hochseeschiffe wie Gallioten und Schoner mit ihren schlanken Unterwasserformen und ihrer vereinfachten Besegelung sowie Darstellung der im Nachbardorf gelegenen und von Fehntjer Seeleuten besuchten Seefahrtschule Timmel lassen die Entwicklung von Großefehn bis zum Jahr 1900, als das Ende für den Fehntjer Schiffbau kam, erkennen.

Zu den Außenanlagen des Fehnmuseums gehören eine historische Schmiede, ein Sägewerk, in dem noch heute Eichen zu Bohlen gesägt werden sowie ein kleines Hafenbecken, das jetzt gern von Sportbooten angelaufen wird.


Anschrift Fehnmuseum Eiland
Leerer Landstraße 58-59a
26629 Großefehn
Telefon 04945 91 69 43 1
Email info@fehnmuseumeiland.de
Öffnungszeiten Mi-So 13-17 Uhr
Erreichbarkeit B72 von Aurich oder B75/72 von Leer bis Großefehn, von dort nach Westgroßefehn

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