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Das Detlefsen-Museum im "Brockdorff-Palalais", Am Fleth 43, präsentiert sich in m 1631/32 errichteten Barockbau, dessen Name auf die letzte adelige Besitzerfamilie zurückgeht. Gebaut wurde das Haus vom angehenden Schwiegersohn des dänischen Königs Christian IV., dem Reichsgrafen Christian von Pentz, Gouverneur der Festung Glückstadt und seinerzeit mächtigster Mann der en Stadt. Das bei der Vermählung 1634 erst 15jährige Königstöchterlein aß Temperament und soll gar die Pistole gegen den Gatten benutzt haben, n er ihre Kammer nicht verlassen wollte. Der reichsgräfliche Haushalt umfaßte zahlreiches Personal, mehrere kleine Wahngebäude, Stallungen und Remisen. Der grosse Garten des Palais reichte bis an die Festungsanlagen.

In dem zweigeschossigen Barockbau von 13 Fensterachsen mit wappengekrönten Portal und hohem Walmdach fallen vor allem die reich bemalten Endecken in drei Räumen des Erdgeschosses auf sowie das barocke Treppenhaus mit Vestibül. Das Palais ging in der Folgezeit durch verschiedene Hände. Von 1900 bis 1935 waltete hier dann das Glückstädter Amtsgericht, 1962 sollte das Brockdorff-Palais als - alter Schuppen" gar abgerissen werden. Seit der zweiten umfassenden Sanierung 1992/93 steht das ganze Brokdorf-Palais dem Detlefsen-Museum und dem Stadtarchiv zur Verfügung.

1994 konnte das 100jahrige Museumsjubiläum zugleich mit der Neueinweihung gefeiert werden. Verantwortlich für die Museumsgründung war im 19. Jahrundert der Mann, dessen Namen das Museum seit 1926 trägt, Sönnich Detlef Friedrich Detletsen - Altphilologe, Theologe, Pädagoge und nicht zuletzt Historiker. Von ihm stammt das 1891/92 erschienene Standardwerk zur Geschichte dieser Region, die zweibändige "Geschichte der holsteinischen Brachen" (auch im Neudruck längst vergriffen).

Grundstein für das künftige Museum war eine von Detlefsen 1894 initiierte Ausstellung über die Blütezeit der bäuerlichen und bürgerlichen Kultur in den Elbmarschen des 18. und 19. Jahrhunderts. Zusammen kamen über 1200 Gegenstände von 300 Leihgebern. Daraus entstand die "Sammlung von Altertümern Die Ausstellung zählte in einer Woche über 3 000 Besucher. In den erhaltenen Inventarbüchern ist als erster Gegenstand der Altertümersammlung ein alter Pfannkuchenwender aus Messing verzeichnet.

Damit besaß Glückstadt ein Heimatmuseum - eine Seltenheit in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts. Nach dem Ableben Detlefsens 1911 erfuhr die Sammlung Höhen und Tiefen. Immer wieder spielte die Raumfrage die wichtigste Rolle. 1969 fand das Detlefsen-Museum im Brockdorff-Palais seinen Platz, damals noch zusammen mit dem Stadtarchiv und der Stadtbücherei.

Heute werden auf zwei Geschossen in 16 Räumen die Themen und Sachgebiete dargestellt und erläutert, die für die Geschichte der Stadt Glückstadt und der Elbmarschen wesentlich sind. In drei Räumen des Erdgeschosses links finden sich Exponate und Informationen zur Stadtgeschichte und zur Bedeichung der seit 1617 entstehenden Festung und Handelsstadt. Stadtgründer war der dänische König Christian IV. (1577-1648). Angelegt wurde die Festung auf einem bis dahin unbedeichten Gebiet, den sogenannten Wildnissen. In Glückstadt befand sich von 1649 bis 1867 die Holsteinische Regienungskanzlei.

Präsentiert werden im Detlefsen-Museum die Themen: Brandschutz, Eisenbahn, Gewerbe, Handwerk, Hauswirtschaft, Heimatdichter "Fritz Laut, Heringsfischerei, Landschaftsentstehung, Landwirtschaft, Walfang und Robbenschlag, Stadtapotheke, Textilien, Volkskunde,, Zünfte sowie Sonderausstellungen zu kulturhistorischen Themen und Sonderschauen zu zeitgenössischer Kunst.

Zum Angebot gehört eine Sitzecke zum Ausruhen und Klönen. Hundehalter brauchen auf den Museumsbesuch nicht zu verzichten, denn ihr Vierbeiner kann sich derweil im Museumsgarten ausruhen. Dort wird gerade eine Remise für größere Geräte und Wagen eingerichtet, finanziert zur Hauptsache von den Umlandgemeinden und von dem für das Museum sehr wichtigen "Verein der Freunde und Förderer des Detlefsen-Museums".

Auch die jüngere Vergangenheit ist mit der Geschichte der ostdeutschen Flüchtlinge und Vertriebenen im Hause dokumentiert. Im Anbau des Detlefsen- Museums (dem sogenannten "Kavaliersflügeln) sind die "Ostdeutsche Heimatstube" und die "Stolpmünder Heimatstube" integriert.

Das Detlefsen-Museum fühlt sich der Tradition verpflichtet, einer Tradition, die nicht "Heimattümelei" betreiben, sondern "Heimatgeschichte" aufzeigen will. Das Detlefsen-Museum möchte Kindern, Jugendlichen und einer breiten Öffentlichkeit als Lern-, Unterhaltungs- und Bildungsstätte zur Verfügung stehen.

(Quelle:Netz)


Anschrift Detlefsenmuseum
Am Fleth 43
25348 Glückstadt
Telefon 04124 93 76 30
Fax 04124 93 01 11
Homepage www.glueckstadt.de
Öffnungszeiten Sa., So. u. Die. 10-12 u. 14-17 Uhr
Frei 15 -18 Uhr

Führungen Ostdeutsche Heimatstuben: Sonntag, jeweils 15-18 Uhr oder nach Vereinbarung

Erreichbarkeit BAB Abfahrt 23 Elmshorn-Süd, dann B431 bis zum Parkleitsystem

Bahnhof Glückstadt, kurzer Fußweg zur Innenstadt

Themengebiete

  • Walfang und Robbenschlag
  • Herings- und Störfischerei

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